© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  43/14 / 17. Oktober 2014

Fragebogen
Boualem Sansal
Schriftsteller

Wo möchten Sie jetzt am liebsten sein?

In Amerika. Es ist das Land, das im Lauf seiner Geschichte die größte Anziehungskraft ausübte und Aufnahmebereitschaft zeigte gegenüber denen, die vor der Unterdrückung in ihren Ländern geflohen sind. In Algerien, meinem Land, ist die Unterdrückung eine tägliche Realität.

Wofür lassen Sie alles stehen und liegen?

Die Freiheit.

Was bedeutet Heimat für Sie?

Ich mag Worte wie Nation und Vaterland nicht besonders. Sie verdrängen Begriffe wie Brüderlichkeit, Menschlichkeit, die in meinen Augen wesentlich sind.

Was ist Ihnen wichtig im Leben?

Der Frieden, die Freiheit.

Was haben Ihnen Ihre Eltern mitgegeben?

Das Leben und den Respekt davor.

Welches Buch hat Sie nachhaltig beeinflußt?

„Don Quichotte“ von Cervantes. Und „1984“ von George Orwell.

Welche Musik mögen Sie?

Alle.

Welches Ereignis ist für die Welt das einschneidendste gewesen?

Das wäre der Frieden zwischen den Palästinensern und den Israelis.

Was möchten Sie verändern?

Die Tabus umstoßen.

Woran glauben Sie?

An die Freiheit.

Welche Werte sollen wir unseren Kindern weitergeben?

Die Liebe zur Freiheit, den Respekt vor dem Leben, Mut, Toleranz, Loyalität.

Welche Bedeutung hat der Tod für Sie?

Er ist das Ende des Lebens und die Rückkehr in den Kosmos. Ich lehne alle ihm gegebenen religiösen Sinngebungen ab.

 

Boualem Sansal, Jahrgang 1949, ist Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels. Sein Buch „Allahs Narren“ (JF 3/14) warnt Europa vor der Gefahr der schleichenden Islamisierung.

www.boualem-sansal.de

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