© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  43/14 / 17. Oktober 2014

Meldungen

„Grüne“ Studiengänge ohne Stellengarantie

Stuttgart. An den Hochschulen sind „grüne“ Studiengänge derzeit die gefragtesten. Die Elektrotechnikfächer mit regenerativem Schwerpunkt mitgezählt, weist das Informationsportal studygreenenergy.de allein für regenerative Energien 360 Angebote aus. Insgesamt stehen umweltinteressierten Erstsemestern bis zu 500 Studienprogramme offen. Auch Studentinnen lockt das Öko-Element inzwischen in die männlich dominierten Ingenieurswissenschaften. Trotzdem, so warnt der Wissenschaftsladen Bonn, biete das Studium keine Arbeitsplatzgarantie. Denn nur auf engeren technologischen Sektoren wie Energieeffizienz, nachhaltige Mobilität und Wasserwirtschaft finde ein „grünes Jobwunder“ statt, während etwa in der Forschung kaum neue Stellen entstünden (Natur, 8/2014). (dm)

www.natur.de

 

TBC: Armutskrankheit weltweit auf Vormarsch

Heidelberg. Mehr als eine Million Menschen sterben jährlich an Tuberkulose. Es verdichten sich Hinweise, denen zufolge sich diese Opferzahlen erhöhen könnten, denn die verursachenden Bakterienspezies werden aggressiver und bilden Antibiotikaresistenzen aus. Erhöht wird die Gefahr dadurch, daß der heute gebräuchliche Impfstoff 90 Jahre alt ist und inzwischen einer Milliarde Menschen verabreicht wurde. Bei der Abwehr der Krankheit dürfe man daher nicht allein auf Immunologen und Infektionsbiologen vertrauen, glaubt die Wissenschaftsjournalistin Sally Lehmann. Denn die aggressiven Erregerstämme verbreiten sich besonders stark in Weltregionen mit miserablen Wohn- und Lebensverhältnissen. Obwohl der Kampf gegen die Armut schwerer sei, als Impfkampagnen durchzuführen, müsse die soziale Dimension im Kampf gegen Tbc endlich Beachtung finden (Spektrum der Wissenschaft, 9/2014). (ck)

www.spektrum.de

 

Fangverbote zum Schutz der Schweinswale nötig

Berlin. Ungeachtet der im letzten Jahrzehnt eingeleiteten Schutzmaßnahmen ist die Population von Deutschlands einzigem Wal, dem Schweinswal, in der Ostsee weiter geschrumpft. Der Bestand von etwa 500 Tieren östlich der Halbinsel Darß gilt durch unbeabsichtigten Beifang in Fischernetzen und zunehmenden Unterwasserlärm als akut gefährdet. Auch der Einsatz von „Pingern“, die, an Netzen befestigt, den Tieren akustische Warnsignale geben, hat die Beifangquoten nicht ausreichend gesenkt. An besseren Geräten werde derzeit geforscht, doch sieht das Bundesumweltministerium kurzfristig keine Alternative zum radikalen Verzicht auf Stellnetzfang in den Meeresschutzgebieten sowie in der Ostsee östlich der Darßer Schwelle (Umwelt, 9/2014). (ft)

www.bmub.bund.de

 

Erkenntnis

„Das war eine scheinbar kleine Aktion für Alexander Gerst, aber wieder ein großer Schritt für die deutsche Raumfahrt.“

Jan Wörner, Vorsitzender des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt, über den „Weltraumspaziergang“ des ISS-Astronauten.

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen