© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  43/14 / 17. Oktober 2014

Meldungen

NS-Raubkunst: Zentrum für Kulturgutverluste

BERLIN. In Magdeburg entsteht ein „Deutsches Zentrum Kulturgutverluste“. Die Gründung einer entsprechenden Einrichtung als Stiftung bürgerlichen Rechts haben die Kulturstaatsministerin des Bundes, Monika Grütters (CDU), die Kulturminister der Länder und Vertreter der kommunalen Spitzenverbände bei ihrer Zusammenkunft vergangenen Freitag in Essen beschlossen. Das Zentrum hat vor allem die Aufgabe, öffentliche Einrichtungen bei der Suche nach NS-Raubkunst zu beraten und finanziell zu unterstützen. „Die Gründung des ‘Deutschen Zentrums Kulturgutverluste’ ein Jahr nach Bekanntwerden des Falls Gurlitt ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg der Aufarbeitung des nationalsozialistischen Kunstraubs in Deutschland“, erklärte Kulturstaatsministerin Monika Grütters. Die Stiftung startet noch 2014 mit einer Förderung von mindestens vier Millionen Euro aus dem Haushalt der Kulturstaatsministerin. Für den Bereich Provenienzforschung wird der Bund dann ab 2015 insgesamt sechs Millionen Euro zur Verfügung stellen. (tha)

 

Filmporträt über Erich Loest ausgezeichnet

LEIPZIG. Das filmische Porträt „Erich Loest – Durch das Leben ein Riß“ ist bei den Corporate Media & TV Awards mit dem Goldenen Delphin ausgezeichnet worden. Das internationale Festival in Cannes prämiert jedes Jahr die weltbesten Wirtschaftsfilme, Online-Medien und TV-Dokumentationen. Das Porträt des im September 2013 verstorbenen Schriftstellers Erich Loest erhielt die Ehrung in der Kategorie „Kunst, Musik und Kultur“. Filmautor René Römer war für seine Dokumentation mit dem 87jährigen Loest noch einmal an die Orte seiner Kindheit in Mittweida und zum Leipziger Völkerschlachtdenkmal gegangen. Ausführlich und detailliert erzählt der Chronist der deutsch-deutschen Geschichte ein letztes Mal sein bewegtes Leben, von den ganz frühen Erinnerungen an den Reichstagsbrand und die NS-Zeit über die Jahre in der DDR vom SED-Journalisten bis zum politischen Häftling in Bautzen bis hin in die jüngste Gegenwart. Nur 14 Tage nach Abschluß der Dreharbeiten wählte der schwerkranke Loest den Freitod (JF 39/13). Die 45minütige Dokumentation, vom Mitteldeutschen Rundfunk koproduziert, wurde mit Mitteln der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen gefördert. Sie ist in der MDR-Mediathek unter www.mdr.de/mediathek/index.html zu sehen. (tha)

 

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