© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  41/14 / 03. Oktober 2014

Zitate

„Die Innere Sicherheit war mal die Kernkompetenz der Union. Viele Menschen fühlen sich im Alltag wieder mehr bedroht, durch Einbrüche oder Übergriffe. Sie dürfen wir mit ihren Ängsten nicht der AfD überlassen, da braucht es konkrete Antworten. Mir ist bei dem Thema besonders wichtig, daß ein starker Staat auch zum Schutz von Minderheiten vor Gewalt wichtig ist. Mich regt es auf, wenn auf deutschen Straßen wieder gegen Juden gehetzt wird oder Schwule in Berlin-Schöneberg fürchten müssen, von türkischen Jugendlichen verprügelt zu werden. Mit klarer Kante könnten wir hier sogar das eher linke schwule Milieu für uns gewinnen.“

Jens Spahn, Bundestagsabgeordneter und Kandidat für das CDU-Präsidium, bei „Spiegel Online“ am 24. September 2014

 

 

„Konservativ sein heißt, das Gute zu bewahren. Aber es bedeutet nie, im Gestern stehenzubleiben. In dem Sinn ist eine konservative Korrektur dringender denn je.“

Johannes Holmer, Pfarrer, in „Idea Spektrum“ vom 24. September 2014

 

 

„Angesichts von Internet, globalem Flugverkehr, Gucci in Shanghai und BMW in Moskau müssen wir geglaubt haben, daß die Welt zusammenwächst. Wir erlagen der Illusion, wie schon die Generation von 1914, daß die Ökonomie mächtiger sei als die Politik und daß die Globalisierung die Rivalitäten der Großmächte eindämmen werde. Doch es zeigte sich, daß der Kapitalismus politisch bindungslos ist. Statt sich zur Freiheit zu bekennen, ging er genauso bereitwillig mit dem Autoritarismus ins Bett. Tatsächlich verschärfte die wirtschaftliche Integration den Konflikt zwischen offenen und geschlossenen Gesellschaften. (...) Die einzige globale Ordnung, die den Frieden bewahren kann, ist eine pluralistische, die akzeptiert, daß es offene und geschlossene, freie und autoritäre Gesellschaften gibt. Pluralistisch ist eine Ordnung, in der wir es mit Politikern zu tun haben, die wir kaum ertragen, und mit Gesellschaften, deren Prinzipien wir aus gutem Grund verachten.“

Michael Ignatieff, kanadischer Historiker und Politiker, in der „Weltwoche“ vom 25. September 2014

 

 

„ Was wird passieren, wenn es keine Polizei mehr gibt, keine Gerichte, keine Gesetze, wenn dieser ganze staatliche Zwangs- und Regulierungsapparat einfach verschwindet? Dann wird eben das Recht der Stärkeren gelten. Die Brutalsten setzen sich durch. Clanchefs, Häuptlinge und Mafiosi werden regieren. Damit will ich nicht sagen, daß die Polizei immer unparteiisch ist und immer alles richtig macht, oder daß es keine Fehlurteile gibt. Aber noch der fehlerhafteste Rechtsstaat ist humaner als ein System, in dem die Machtfrage auf der Straße entschieden wird und in dem derjenige gewinnt, der am lautesten schreit oder am härtesten zuschlägt.“

Harald Martenstein, Kolumnist, im „Tagesspiegel am Sonntag“ vom 28. September 2014

 

 

„Der Staat ist kein seriöser Partner, er hält Versprechen nicht ein, er täuscht und trickst. Bürger, Wähler und Steuerzahler können sich auf seine Zusagen nicht verlassen.“

Helmut Markwort, Herausgeber, im „Focus“ vom 29. September 2014

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