© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  40/14 / 26. September 2014

Meldungen

Berliner Bezirk verbietet „Körperwelten“-Museum

BERLIN. Der Berliner Bezirk Mitte hat das geplante „Körper-welten“-Museum des Leichen-Präparators Gunther von Hagens (69) verboten. „Wir haben jetzt den Bescheid herausgeschickt und die Ausstellung untersagt“, sagte Bezirksbürgermeister Christian Hanke (SPD) am Dienstag dieser Woche der Berliner Zeitung. Begründung: Das Museum widerspreche dem Berliner Bestattungsgesetz. Nach Paragraph 14 dürfen Leichen „nicht öffentlich ausgestellt werden“. Gunther von Hagens plante, im Herbst sein „Körperwelten“-Museum auf 1.200 Quadratmetern Fläche im Sockelgeschoß des Fernsehturms auf dem Alexanderplatz zu eröffnen. In einer Dauerausstellung sollten 20 plastinierte Körper und rund 200 Körperteile zu sehen sein. Mit dem Verbot will der Heidelberger Anatom sich nicht abfinden. Seiner Auffassung nach benötige er keine Genehmigung für das Museum. Die Ausstellung „Körperwelten“ sei bereits dreimal in Berlin gezeigt worden. Die beiden großen Kirchen und die CDU-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus lehnen die Schau als würdelos ab. (tha)

 

Uwe-Johnson-Preis für Lutz Seiler

NEUBRANDENBURG. Der Schriftsteller Lutz Seiler ist mit dem diesjährigen Uwe-Johnson-Literaturpreis ausgezeichnet worden. Die Verleihung fand vergangenen Freitag zum Abschluß der Uwe-Johnson-Tage in Neubrandenburg statt. Der 51jährige Seiler hatte sich unter 70 Bewerbern mit seinem Roman „Kruso“ durchgesetzt, mit dem er auch zu den sechs Finalisten für den Deutschen Buchpreis 2014 gehört. „Kruso“ schlage einen Bogen vom Sommer 1989 auf der Insel Hiddensee bis in die Gegenwart, hieß es von der Jury. Zudem vergegenwärtige Seiler anhand eines Ortes wie Hiddensee und über einen kurzen Zeitraum „die Hoffnungen und Einschränkungen eines ganzen Landes“, erklärte der Vorsitzende der Mecklenburgischen Literaturgesellschaft, Carsten Gansel. Dabei halte Seiler stets an der Utopie der Freiheit fest. Der 1994 gestiftete Uwe-Johnson-Preis ist mit 15.000 Euro dotiert und erinnert an den Schriftsteller Uwe Johnson (1934–1984). Zu den bisherigen Preisträgern gehören unter anderem Christoph Hein, Christa Wolf, Uwe Tellkamp, Norbert Gstrein, Jürgen Becker und Walter Kempowski. Eine ausführliche Besprechung des Romans „Kruso“ lesen Sie in der JF-Ausgabe 42/14 zur Frankfurter Buchmesse. (tha)

www.uwe-johnson-preis.de

 

Sprachpranger

„After Ernte Party“

Einladung der Katholischen Landjugendbewegung Straelen (Niederrhein) für den 27. September

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