© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  40/14 / 26. September 2014

Meldungen

Israel: Flugzeugabschuß sorgt für Irritationen

JERUSALEM. Erstmals seit drei Jahren hat Israel ein syrisches Militärflugzeug über den Golanhöhen abgeschossen. Die Suchoi Su-24, ein Jagdbomber sowjetischer Bauart, stürzte nach dem Beschuß mit einer Patriot-Boden-Luft-Rakete auf den syrischen Teil des Plateaus. „Wir werden es weder terroristischen Vereinigungen noch einem Staat erlauben, unsere Sicherheit zu bedrohen und unsere Souveränität zu verletzen“, rechtfertigte Israels Verteidigungsminister Moshe Jaalon den Abschuß. Das Flugzeug sei in den israelischen Luftraum eingedrungen. Der Vorfall könnte das israelische Verhältnis zum syrischen Präsidenten Baschar al-Assad belasten. Bisher hatte sich Israel, das 1967 im Sechstagekrieg gegen Ägypten, Jordanien und Syrien die strategisch wichtigen Golanhöhen eroberte, gegenüber Assad im syrischen Bürgerkrieg neutral verhalten, um die islamistischen Kräfte in dem zerfallenden Nachbarland nicht zu stärken. Unterdessen hat die syrische Regierung den Abschuß eines ihrer Flugzeuge bestätigt. Der Abschuß sei ein weiterer Beweis dafür, daß Israel die Islamisten von IS unterstütze, ging Syriens Regierung laut einem Bericht des hisbollah-nahen TV-Senders al Manar Israel hart an. (cs)

 

Ausreise nationaler Minderheiten verweigert

New York/ Moskau. Vertreter der nichtrussischen Völker der Russischen Föderation sind am Montag an der Ausreise gehindert worden, als sie nach New York zur Weltkonferenz der Uno über indigene Völker aufbrechen wollten. Am Moskauer Flughafen Scheremetjewo wurde den Teilnehmern von Grenzbeamten die Reisepässe abgenommen und beschädigt zurückgegeben, wie das Nachrichtenportal newsru.com unter Berufung auf den Direktor des „Hilfe-Zentrums für alteingesessene kleine Völker des Nordens“, Rodion Suljandsig, berichtet. Einem Repräsentanten der Krimtataren sei von Unbekannten der Paß gestohlen worden, bei der Anreise sei eine Teilnehmerin gezwungen worden, den Zug zu verlassen. Der Vorsitzende des Samen-Parlaments von der Halbinsel Kola gab an, mehrfach an Straßensperren der Verkehrspolizei aufgehalten und von Unbekannten überfallen worden zu sein. Menschenrechtler vermuten als Hintergrund, daß sich die nationalen Minderheiten des Hohen Nordens gegen die Ausbeutung der Bodenschätze der Arktis auflehnen und unbequem für die staatlichen Energiekonzerne werden. (ru)

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