© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  39/14 / 19. September 2014

Meldungen

Gröhe will per Gesetz Ärzte aufs Land schicken

BERLIN. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) will die Ärzte besser zwischen Großstadt und ländlichen Regionen verteilen. „Ich möchte die gesundheitliche Versorgung der Menschen im Kontext des demographi­schen Wandels weiterentwickeln und um neue Instru­mente ergänzen. Dabei liegt mir die Sicherstellung der Versorgung gerade im ländlichen Raum besonders am Herzen“, sagte er während der Haushaltsdebatte im Deutschen Bundestag. In manchen Großstädten gebe es ein Überangebot, auf dem Lande drohe aufgrund des höheren Durchschnitts-alters der niedergelassenen Ärzte ein chronischer Mangel. Gröhe kündigte für den Herbst ein Versorgungsstärkungsgesetz an, das die Ungleichgewichte beseitigen helfen soll. (cs)

 

Mediziner: Muskeln auch im Alter trainieren

Erlangen. Ruhestand im wörtlichen Sinne ist das falsche Konzept für den Lebensabend. Davon ist Cornel Sieber überzeugt, der als Professor für Innere Medizin-Geriatrie an der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen-Nürnberg den Zusammenhang zwischen Muskelmasse und Lebensqualität im Alter erforscht. Die altersbedingte Abnahme der Muskelmasse (Sarkopenie) werde im Klinikalltag bei der Verordnung von Bettruhe nach Operationen häufig vernachlässigt: „Während einer Woche Bettruhe geht ein Kilogramm Muskelmasse verloren“, erklärt der Forscher, der zudem in Regensburg als Chefarzt tätig ist. „Um diesen Verlust auszugleichen, müssen unsere Patienten ein gutes halbes Jahr trainieren.“ Deshalb müsse man in der Behandlung gänzlich umdenken. Auch ein 80jähriger könne mit einem Sport- und Ernährungsprogramm noch Muskeln aufbauen, ist Sieber überzeugt. (cs)

 

24.500 Abtreibungen im zweiten Quartal 2014

WIESBADEN. 24.500mal haben deutsche Ärzte im zweiten Quartal 2014 werdendes Leben mutwillig beendet. Laut Statistischem Bundesamt sank die Zahl gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 4,9 Prozent. Ethisch vetretbare medizinische oder kriminologische Gründe spielten nur in drei Prozent aller Abtreibungen eine Rolle. 73 Prozent der Frauen, die ihre Leibesfrucht zerstörten, waren zwischen 18 und 34 Jahre alt, 16 Prozent zwischen 35 und 39. Rund acht Prozent der Frauen waren sogar 40 Jahre und älter, der Anteil der unter 18jährigen lag hingegen nur bei drei Prozent. Rund 39 Prozent der Frauen hatten vor dem zumeist ambulanten Eingriff noch keine Lebendgeburt. Die sogenannten Schwangerschaftsabbrüche wurden laut Statistik zu 69 Prozent mit der Absaugmethode durchgeführt, in 18 Prozent medikamentös. (cs)

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