© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  39/14 / 19. September 2014

Zitate

„Es sind nicht nur die Globalisierungsverlierer, die an der Nation hängen und den Nationalstaat nicht aufgeben wollen. Der Nationalstaat ist auch so etwas wie eine Rückversicherung der EU. Das hat sich in der Euro-Krise gezeigt. Als die EU vielen als ein Raum der Entsolidarisierung erschien, wurde der Nationalstaat als Raum der Solidarität wahrgenommen. (...) Eine EU ohne nationalstaatlichen Unterbau wäre ein in den Treibsand der Globalisierung gebautes Haus. Es bekäme bals Risse und fiele auseinander.“

Herfried Münkler, Politikwissenschaftler, im „Cicero“, Ausgabe September 2014

 

 

„Unsere Generosität ist tödlich. Die Folgen sind katastrophal, wir töten Tausende Menschen. Offenbar wirkt das so verlockend auf viele Jugendliche, daß sie ihr Leben riskieren. 17.000 Menschen sind bis dato ertrunken. Das muß aufhören. Es braucht eine verbindliche Obergrenze für Immigration. (...) Es muß einen legalen Weg der Immigration geben. Aber der funktioniert nur, wenn die illegale Immigration nicht belohnt wird. Jeder, der auf einem Schlepperboot kommt, sollte automatisch zurückgeschickt werden. Erst wenn das durchgesetzt wird, werden die Leute aufhören, die Flucht zu versuchen.“

Paul Collier, Entwicklungsökonom, in der „Weltwoche“ vom 11. September 2014

 

 

„Wenn ich an meinen eigenen Patriotismus denke, dann ist er vielleicht nicht geringer als jener der Neubürgerin mit Migrationshintergund, aber verschatteter. Wallenstein oder die Nibelungen oder der Faust bewegen mich, ich sehe das Strahlende, aber auch das Versäumte und Fehlgeschlagene. Ein wenig Schmerz darf dabei sein. Es gibt keinen deutschen Patriotismus, der nur im Hurra sein Ziel fände.“

Lorenz Jäger, Kulturredakteur, im „FAZ-Magazin“ vom 13. September 2014

 

 

„Wir sagen, ein Neonazi, der den Holocaust leugnet, bedroht die europäischen Werte viel weniger als ein Islamist, der eigentlich ein Kalifat errichten will und die Scharia einrichten will und unsere ganzen schwer erworbenen Menschenrechte und alles, wofür wir so viele Jahrzehnte und Jahrhunderte gekämpft haben, vernichten will. Und das, was die im Irak und in Syrien heute treiben, ist nur eine Frage der Zeit, bis das nach Europa kommt.“

Ariel Muzicant, Vizepräsident des Jüdischen Weltkongresses, im „Deutschlandfunk“ am 15. September 2014

 

 

„Von Stalins Gulags über die Schlachtfelder Kambodschas bis hin zu den Hungersnöten unter Mao gab es nicht eine einzige kommunistische Regierung, die nicht sowohl tyrannisch gewesen wäre als auch Tod und fürchterliche Zerstörung mit sich gebracht hätte. (...) Das macht den Kommunismus zur fatalsten Ideologie des 20. Jahrhunderts. Dennoch bleibt der Mythos bestehen, daß es von Natur aus nichts Böses an einer Ideologie gebe, die zum Diebstahl von Privateigentum aufruft und einen Einparteienstaat, die Diktatur des Proletariats und die wirtschaftliche Gleichheit aller Bürger erzwingen will.“

James Kirchick, Journalist, bei „FAZ Online“ am 16. September 2014

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