© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  38/14 / 12. September 2014

Meldungen

Rotes Rindfleisch und Dickdarmkrebs

Leiningen. Auf die Krebserregung durch Vireninfektion haben die Forschungen Harald zur Hausens aufmerksam gemacht. Für seine Erkenntnis, daß Gebärmutterhalskrebs durch humane Papillomviren ausgelöst wird, erhielt der Heidelberger Krebsforscher 2008 den Medizin-Nobelpreis. Derzeit gilt sein Interesse dem Zusammenhang zwischen Genuß von rotem Rindfleisch und Dickdarmkrebs. Mit großer Wahrscheinlichkeit begünstigen Viren im Blut der europäisch-asiatischen Rinder diesen Krebstyp. Trotzdem werde man vor dem Rindfleischverzehr nicht ähnlich drastisch warnen müssen wie vor Tabakkonsum. Gelinge es zur Hausen, die neue Virenklasse „dingfest“ zu machen, lasse sich ein Impfstoff für Rinder entwickeln, der Menschen vor Dickdarmkrebs bewahrt (Bild der Wissenschaft, 8/2014). (dg)

www.wissenschaft.de

 

Mexiko: Expansion des Schiefergas-Fracking

Frankfurt/m. Mexiko macht die Ölfelder des Landes wieder ausländischen Unternehmen zugänglich. Mit ersten Bohrungen größeren Stils ist 2016 zu rechnen. Damit kommen nach Einschätzungen der Widerstandsbewegung auch erhebliche Umweltschäden auf Mexiko zu. Die Förderung aus den reichen Schieferformationen über Tausende von Bohrlöchern würde dann die ökologisch empfindlichen Bundesstaaten Puebla und Veracruz unterhöhlen. In der Wüste von Coahuila sei das geplante Fracking nur möglich, wenn das knappe Wasser den benachbarten Farmen und Städten entzogen würde. Zudem seien, wie der US-Journalist Robert Collier (Welt-Sichten, 6/2014) warnt, indigene Völker vom Fracking betroffen. (rs)

www.welt-sichten.org

 

Ökolandbau: Verlierer der Energiewende

Schleswig. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gefährdet zunehmend den Ökolandbau. Die durch das EEG ausgelöste Biogaskonjunktur wird zum Treiber für ruinöse Land- und Pachtpreise, wie jetzt für den Kreis Schleswig-Flensburg nachgewiesen wurde. So habe sich in Schleswigs östlichem Landesteil der Ackerlandpreis von 7.000 Euro pro Hektar (2004) auf 23.400 Euro (2012) erhöht. Für zusammenhängende Flächen wurden nahe Flensburg 2013 sogar 35.000 Euro verlangt und, von Mais anbauenden Betreibern von Biogasanlagen, auch bezahlt. Biobauern, die für den Teller und nicht für den Tank produzieren, können, wie vom grünen Kieler Umweltminister Robert Habeck enttäuschte Betroffene zitiert werden (Schleswiger Nachrichten vom 27. August), „allmählich einpacken“. Die von Habeck für 2015 zugesagte Anhebung der Fördersätze werde die „Abwicklung“ des Ökolandbaus jedenfalls nicht aufhalten. (ft)

 

Erkenntnis

„Ein generelles Verbot von Hydraulic Fracturing erscheint auf der Basis von wissenschaftlichen und technischen Fakten nicht begründbar.“

Rolf Emmermann, Präsidiumsmitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften, im jüngsten Projektbericht

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