© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  38/14 / 12. September 2014

Zitate

„Der deutsche Paß ist der Mercedes unter den Pässen, er ist deine Lebensversicherung und eine Einladung ins Ausland. Hast du keine Frau fürs Leben? Zeig deinen deutschen Paß und du hast eine russische Frau.“

Muhsin Omurca, türkischer Kabarettist, in der „WAZ“ vom 6. September 2014

 

 

„Die Aufgabe des Staates ist, seine Bewohner vor den Irren zu schützen, und nicht, mit ihnen zu diskutieren. Hören wir auf, Menschen in seltsame Gruppen zu teilen, ihnen Eigenschaften aufgrund ihrer Religion oder ihres Hintergrundes, ihrer Sozialisation zuzuschreiben. Wir müssen lernen zu unterscheiden, wer seine Mitmenschen in Ruhe läßt – und wer sie tyrannisiert. Der wird bestraft.“

Sibylle Berg, Schriftstellerin, bei „Spiegel Online“ am 6. September 2014

 

 

„Ausgerechnet der berühmt-berüchtigte französische Schuldenminister Pierre Moscovici soll in der Europäischen Union künftig den Defizitsündern auf die Finger klopfen? Das ist, als ob man den Fuchs mit der Bewachung des Hühnerstalls beauftragte. (...) Draghi, Moscovici und Juncker bilden das Dreigestirn, das die EU wieder auf Wachstumskurs zwingen will. Mit Nullzinsen, dem Ankauf fauler Bankpapiere und neuen Schulden. Koste es, was es wolle. Schönes neues Europa!“

Georg Anastasiadis, stellvertretender Chefredakteur, im „Münchner Merkur“ vom 6. September 2014

 

 

„Ein Staat kann nur dann stark sein, wenn er sich auf seine elementaren Aufgaben begrenzt. Das ist letzlich die klassische ordoliberale Position. Ein hypertropher Staat ist notwendigerweise schwach. (...) Ein Konservatismus, der anschlußfähig ist, setzt ganz entscheidend auf die Individualität und die Menschenwürde. Er muß aber auch wissen, daß der einzelne nicht nur als Individuum existiert, sondern eingebunden in Familie, Relationen, Traditionen und Herkünfte. Das ist dann eben kein Kollektivismus, sondern ein geerdeter Individualismus.“

Harald Seubert, Theologe und Philosoph, in der „FAZ“ vom 8. September 2014

 

 

„So paradox es klingt: Als authentisch gelten vor allem jene Politiker, die das Handwerk der Inszenierung besonders gut beherrschen. Es gibt keinen Grund, darüber zu klagen. Demokratie ist auch immer eine Bühne, ohne eine gelungene Performance kommt kein Politiker aus. Sie kann manchmal wichtiger sein als die Sache selbst.“

René Pfister, Journalist, im „Spiegel“ vom 8. September 2014

 

 

„Ich erlebte das Parlament oft als Großraumbüro mit angeschlossener Speakers’ Corner. (...) Wer Widerspruch artikuliert, wird von der Parteiführung abgestraft. Die werden nichts. Unsere Vorstellung von Einigkeit erlaubt nicht mehr viel Spielraum für die freie Meinungsäußerung. (...) Mir imponiert jemand, der permanent gegen die eigene Partei spricht. Solche Abgeordnete beweisen Courage und dienen dem lebendigen Parlamentarismus.“

Roger Willemsen, Publizist, in der „Braunschweiger Zeitung“ vom 8. September 2014

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