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© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 38/14 / 12. September 2014
Aufgeschnappt Kultursensibilität wird in Europa derzeit großgeschrieben. So meldet das Schweizer Boulevardblatt Blick vergangene Woche, daß viele arabische Touristen sich dort partout nicht an die Verkehrsregeln halten mögen. Sogar lebensgefährliche Wendemanöver in Tunnels gehörten zum Repertoire rowdyhafter Wüstensöhne. Stefan Otz, Tourismusdirektor von Interlaken, ermahnt die Polizei, trotzdem „mehr Fingerspitzengefühl bei der Bußenverteilung“ zu beweisen. Dazu sollen die Beamten wie auch Einheimische des Nobelortes „interkulturelle Workshops“ absolvieren, um „Mißstände im Umgang mit fremden Kulturen vermeiden zu lernen“ und deren Verkehrsgebaren besser zu verstehen. Natürlich haben die geschäftstüchtigen Schweizer dabei auch die prallen Geldbörsen der Gäste aus den Golf-Emiraten im Kopf. Im rheinischen Jülich macht man Zugeständnisse an morgenländische Riten auch ohne diese Hintergedanken. Wie die Aachener Zeitung am 3. September berichtete, haben die Stadtwerke die Fenster des Hallenbades mit Sichtschutzfolien verdunkelt und das Familienbaden am Sonntag für ein Frauenschwimmen geopfert. Wie Sprecherin Sigrid Baum einräumt, auf Wunsch einer Gruppe von Damen muslimischen Glaubens. |