© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  37/14 / 05. September 2014

Zitate

„Erstaunlicherweise wird den Jugendlichen immer eingeredet, sie müßten unbedingt Abitur machen und an eine Hochschule gehen. Das Beschäftigungssystem braucht das nicht. Unser Bruttosozialprodukt wird in den Daimlers, Rewes, Lidls und Willi Schmitz’ des Mittelstandes zum größten Teil von Menschen erarbeitet, die nie eine Hochschule von innen gesehen haben.“

Gregor Berghausen, Geschäftsführer der IHK Köln, im Westdeutschen Rundfunk am 27. August 2014

 

 

„Ich weine, wenn ich die Bilder aus dem Irak sehe. Ich weine über eine Kirche, die das Mitgliedergeld in Gender-Stuß und Pazifismus-Platitüden buttert, statt sich an die Seite derer zu stellen, die ihr Leben für die Rettung unserer Glaubensgenossen zu geben bereit sind.“

Peter Hahne, Fernsehmoderator und Publizist, in „Idea Spektrum“ vom 28. August 2014

 

 

„Uns fehlt der Stolz auf die guten Tage in unserer Geschichte. Nur das Schreckliche wird überall erwähnt. Mahnmale und Tafeln ebnen unsere Wege. Wir werden auf eine Scheußlichkeit nach der anderen gestoßen. Wir entschuldigen uns ununterbrochen, neuerdings sogar für den Ersten Weltkrieg. (...) Wer immer nur in Sack und Asche geht, der ist nicht ehrlich. Es gibt gute Gründe, stolz auf unser Land zu sein. Unsere Nachbarn in Europa halten ihre Vorfahren in Ehren. Wir könnten es auch tun. Doch wir scheinen uns lieber schämen zu wollen. Vielleicht ist das einfacher oder wir haben uns daran gewöhnt. Gut ist es jedenfalls nicht.“

Gunnar Schupelius, Redakteur und Kolumnist, in der „B.Z.“ vom 29. August 2014

 

 

„Ein Staat wie unserer funktioniert nur deshalb, weil es Millionen normaler Leute gibt: Menschen, die morgens zur Arbeit gehen und – wie man so sagt – einen guten Job machen. Menschen, die Kinder bekommen und sie liebevoll erziehen. Menschen, die sich engagieren, für andere da sind und helfen, wenn Not an Mann oder Frau ist. (...) In unserer schnell gewordenen Medien-Welt kommt jeder von ihnen zu kurz. Was für die Berichterstattung zählt, ist das Ungewöhnliche, das Ausgeflippte, das Bedrohliche. Salafisten-Demo, Zugunglück, RTL-‘Dschungelcamp’ – da sind Fernsehkameras dabei. Die Ordensschwester, die einsame alte Leute besucht, der Handwerker, der trotz schlechter Auftragslage Lehrlinge einstellt – sie finden nur am Rand statt, wenn überhaupt. Wahrscheinlich ist es ihnen sogar recht, denn bescheiden sind sie oftmals auch.“

Klaus Kelle, Kolumnist, in der „Rheinischen Post“ vom 29. August 2014

 

 

„Außenpolitik und Diplomatie müssen wissen, was vorgeht. Sie brauchen relevantes Wissen. Das ist in dem Datensabber von heute schwerer zu gewinnen als im Zeitalter reitender Boten. Das Internet erzeugt nicht kosmopolitische Kennerschaft, sondern das Gegenteil, einen Netzprovinzialismus nämlich, der gar nicht mehr wahrhaben will, daß jenseits der elektronischen Kieze so etwas wie die wirkliche Welt liegt.“

Eckhard Fuhr, Kulturkorrespondent, in der „Welt“ vom 30. August 2014

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