© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 37/14 / 05. September 2014
Die NPD nach der verlorenen Landtagswahl Lag es an der mangelnden Verankerung in den stimmgewichtigen Großstädten oder an den Störungen des Wahlkampfes durch die politischen Gegner? An der medialen Benachteiligung oder den eigenen Kandidaten? Am plötzlichen und peinlichen Abgang des früheren Partei- und Fraktionschefs oder an der Konkurrenz der AfD? So unterschiedlich die Gründe für das Ausscheiden der NPD aus dem sächsischen Landtag sein mögen – ob hausgemacht oder den Umständen geschuldet, mit denen die Partei zu kämpfen hat –, fest steht: den Verlust ihres Machtzentrums und einstigen Hochburg wird die Partei finanziell, organisatorisch und personell kaum verkraften können. Auch dürften sich diejenigen in der NPD, die den sächsischen Weg der „seriösen Radikalität“ stets als zu angepaßt und harmlos kritisiert hatten, nun bestätigt fühlen und der Einfluß gemäßigter Vertreter sinken. Ein neuer Parteichef, der die sich ablehnend bis feindlich gegenüberstehenden Flügel befrieden könnte und der eigenen Anhängerschaft nach der schmerzhaften Niederlage Hoffnung gibt, ist nicht vorhanden. Gleiches gilt für die Aussicht, bundespolitisch eine Rolle zu spielen oder zumindest wahrgenommen zu werden. Verbotsverfahren hin oder her, nach dem Verlust der sächsischen Landtagsfraktion wird sich der politische Überlebenskampf für die NPD noch schwieriger gestalten – mit ungewissem Ausgang. |