© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  36/14 / 29. August 2014

Meldungen

Energiewende gefährdet archäologische Denkmale

DARMSTADT. Im Zusammenhang mit der „Energiewende“ kommt es in Deutschland zu immer stärkeren Bodeneingriffen und Gefährdungen des archäologischen Denkmalbestandes. Verantwortlich hierfür sind zum einen lineare beziehungsweise punktuelle Maßnahmen wie der Netz-ausbau und die Errichtung von Wind- und Solarparks (Archäologie in Deutschland, 4/2014). Zum anderen führt aber auch der Strukturwandel in der Landwirtschaft hin zu einer größeren Nutzungsintensität und Pflanzenmonokultur zu Zerstörungen an den im Boden befindlichen Kulturgütern aus vergangenen Zeiten. Das liegt insbesondere an den Erosionsprozessen, welche aus dem extensiven Mais-anbau resultieren. Dennoch zeigen sich die Landesarchäologen optimistisch, daß es ihnen weiterhin gelingen werde, das ur- und frühgeschichtliche Erbe unserer Nation zu bewahren, indem sie Schutzbelange in die Agrarumweltförderprogramme einbringen und bei Baumaßnahmen mittels der strategischen Umweltverträglichkeitsprüfungen das Schlimmste verhindern. (wk)

www.aid-magazin.de

 

Homo sapiens: Fortschritt durch Verweiblichung

CHICAGO. Bis heute fragen sich die Anthropologen, warum der Homo sapiens nach 150.000 Jahren relativ langsamer Entwicklung plötzlich erhebliche kulturelle Fortschritte erzielte, also kompliziertere Werkzeuge herstellte, raffiniertere Jagdmethoden entwickelte und auch die ersten Kunstwerke schuf. Hierfür will nun ein Forscherteam um Robert Cieri von der Duke University in Durham eine Erklärung gefunden haben: Die rapide Verkleinerung der männlichen Überaugenwülste vor 50.000 Jahren deute auf ein Absinken des Testosteronspiegels hin; und dieses wiederum habe die Steinzeitjäger kooperativer und damit auch innovativer gemacht. Mit anderen Worten: Der Fortschritt in Kunst und Technik könne nur dadurch erklärt werden, daß es zu einer „Verweiblichung“ der Männer gekommen sei (Current Anthropology, 8/2014). Das wird sämtliche Feministinnen freuen – auch wenn die Frage offenbleibt, wieso es keinerlei archäologische Belege dafür gibt, daß die Frauen den Männern für eine längere Zeit in der Menschheitsgeschichte kulturell überlegen waren. (wk)

www.press.uchicago.edu

 

Erste Sätze

Königsberg ist in seiner historischen Entwicklung die Stadt merkwürdiger Überraschungen.

Alfred Rohde: Königsberg Preußen, Leipzig 1929

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