© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  33/14 / 08. August 2014

Meldungen

Türken bleiben Wahllokalen fern

Berlin. Die türkische Präsidentschaftswahl ist bei den in Deutschland lebenden Türken offenbar auf ein geringes Interesse gestoßen. Nach Beobachtung von Experten hat nur ein Bruchteil der 140.000 stimmberechtigten Türken in Berlin von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, sich an der Wahl zu beteiligen. Auch in anderen Teilen Deutschlands war ein ähnlicher Trend zu beobachten. Offizielle Zahlen über die Wahlbeteiligung wurden von türkischen Behörden nicht veröffentlicht. Deutschlandweit waren 1,4 Millionen Türken erstmals dazu aufgerufen, sich an einer Wahl in ihrer Heimat zu beteiligen. Die Regierung in Ankara hatte für den auf vier Tage angesetzten Wahlgang sieben große Wahllokale eingerichtet. In Berlin war hierfür das Olympiastadion gemietet worden. (ms)

 

Gemeinde in Garbsen baut neue Kirche

Garbsen. Die vor einem Jahr durch einen Brandanschlag zerstörte Willehadi-Kirche im niedersächsischen Garbsen (JF 33/13) wird nicht wieder aufgebaut. Stattdessen soll auf dem Fundament des Gotteshauses eine neue Kirche errichtet werden, beschloß jetzt laut der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung der Gemeinderat. Ein Neubau, der etwas kleiner ausfallen soll als die zerstörte Kirche, lasse sich wirtschaftlicher betreiben, hieß es zur Begründung. Einige Mauern der Ruine sollen den Plänen zufolge in das neue Gebäude integriert werden. Der Baubeginn ist für Frühjahr 2015 geplant, im Sommer 2016 soll das neue Gotteshaus geweiht werden. Die Zerstörung der Willehadi-Kirche hatte deutschlandweit für Schlagzeilen gesorgt, da Mitglieder einer türkischen Jugendbande als Täter verdächtigt wurden. (ms)

 

Neuer Prozeß gegen Pfarrer Lothar König

DRESDEN. Ein neuer Prozeß gegen den evangelischen Jugendpfarrer Lothar König soll im November beginnen. Dem Stadtpfarrer aus Jena wird vorgeworfen, im Februar 2011 in Dresden von einem Lautsprecherwagen aus linksextreme Demonstranten aufgehetzt zu haben. Bei den Ausschreitungen wurden mehr als hundert Polizisten verletzt, einige davon schwer. Ein erstes Verfahren wurde nach sieben Verhandlungstagen im Juli 2013 abgebrochen (JF 16/13), nachdem neue Beweise aufgetaucht waren. Insbesondere die Auswertung von rund zweihundert Stunden Videomaterial machten eine Unterbrechung nötig. Juristisch handelt es sich nicht um eine Fortsetzung, sondern um einen Neubeginn des Verfahrens. Der sechzigjährige König, der zu DDR-Zeiten Montagsdemonstrationen mitorganisierte, gilt in der linken Szene als Autorität. Die von ihm betreute und geleitete Junge Gemeinde Stadtmitte in Jena ist seit vielen Jahren für ihre Skandale bekannt. Unter anderem wurden bei Razzien Graffiti-Utensilien, Farbbeutel und Haschisch gefunden. (FA)

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