© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  31-32/14 / 25. Juli 2014

Meldungen

Spanien: Steuern auf Sparguthaben

MADRID. Die spanische Regierung hat beschlossen, landesweit alle Sparguthaben rückwirkend zum 1. Januar 2014 mit 0,03 Prozent zu besteuern. Die Steuer diene der Vereinheitlichung des spanischen Finanzmarktes und soll nicht die Staatsverschuldung auf die Sparer abwälzen, betonte Finanzminister Cristóbal Montoro bei der Vorstellung des Kabinettsbeschlusses. Die geplanten Steuereinnahmen von 420 Millionen Euro sollen die Ausfälle in den Regionen Andalusien, Estremadura, Kanaren, Katalonien, Asturien und Valencia kompensieren, die zum Teil seit 2012 eine vielerorts sogar höhere Sparersteuer erhoben haben. Das Gesetz trat bereits zum 1. Januar 2013 mit einem Nullsteuersatz in Kraft. Die Gesamteinlagen der spanischen Sparer belaufen sich nach Angaben der Notenbank auf über eine Billion Euro. Dem steht eine Staatsverschuldung mit historischem Rekordwert von 997 Milliarden Euro gegenüber. (cs)

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Mossul: „Völkermord“ an christlichen Irakern

Ninive. Der hochrangige Vertreter des christlichen al-Rafidain Blocs, Imad Youkhana, hat die irakische Zentralregierung aufgefordert, „dringend finanzielle Unterstützung“ für die christlichen Familien zur Verfügung zu stellen, die am vergangenen Wochenende von Kämpfern der radikalsunnitischen Terrororganisation Islamischer Staat – vormals Isis –, aus der nord­irakischen Metropole Mossul deportiert wurden. Angaben der Nachrichtenagentur Aswat al-Iraq zufolge spricht der Bloc von einem „Völkermord an den irakischen Christen“. Menschen würden aufgrund ihres Glaubens erschossen. Kirchen zerstört. Andererseits rief er die internationale Gemeinschaft auf, sichere Zufluchtsorte für irakische Christen bereitzustellen. Mossul wurde Anfang Juni von den Isis-Kämpfern erobert. Seitdem wurden die dort lebenden 3.000 Christen, wenn sie sich nicht bereit zeigten zu konvertieren sowie eine spezielle Steuer zu zahlen, mit dem Tode bedroht. Die Zahl der Christen im Irak nimmt seit dem Ende der Herrschaft von Saddam Hussein beständig ab. Lebten im Jahr 2000 noch knapp 1,5 Millionen von ihnen an Euphrat und Tigris, sind es heute nur noch etwa 200.000. (ctw)

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