© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  31-32/14 / 25. Juli 2014

Meldungen

Zahl der Asylbewerber steigt um 60 Prozent

BERLIN. Die Zahl der Asylbewerber ist im ersten Halbjahr 2014 deutlich gestiegen. Die Behörden zählten in den ersten sechs Monaten des Jahres 77.109 Anträge. Dies sind 60 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) sieht das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge deswegen an der Grenze seiner Belastbarkeit: „Ein weiterer starker Anstieg ist nur noch unter größten Mühen zu bewältigen.“ Es sei nun nötig, den Zuzug von nicht schutzbedürftigen Personen aus den Westbalkanstaaten zu stoppen. Die Zahlen aus Serbien, Mazedonien und Bosnien waren im ersten Halbjahr erneut gestiegen. Auch für den Juni registrierten die Behörden eine Zunahme der Asylsuchenden um fast 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Im vergangenen Monat wurden 14.019 Anträge gestellt. (ho)

 

Behörden bürgern 112.000 Ausländer ein

WIESBADEN. Im vergangenen Jahr sind in Deutschland 112.350 Ausländer eingebürgert worden. Im Vergleich zum Vorjahr blieben die Zahlen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes demnach stabil. Am häufigsten eingebürgert wurden Türken (27.970), Polen (5.466), Ukrainer (4.539) und Griechen (3.498). Die Entwicklung der Einbürgerungszahlen innerhalb Deutschlands verlief allerdings uneinheitlich. Während in Hessen und Nordrhein-Westfalen die Zahlen um 7,1 beziehungsweise 2,2 Prozent zurückgingen, nahmen sie in Hamburg um 27,8 Prozent zu. Besonders Personen aus anderen EU-Staaten entschieden sich 2013 für einen deutschen Paß. Die Zahl ihrer Einbürgerungen stieg um 15,3 Prozent. Insgesamt nahmen 2,3 Prozent der Ausländer, die alle Voraussetzungen erfüllen, die deutsche Staatsbürgerschaft an. (ho)

 

EuGH bemängelt Abschiebehaft

Luxemburg. Abschiebehäftlinge dürfen nicht weiter in normalen Gefängnissen untergebracht werden. Der Europäische Gerichtshof urteilte in der vergangenen Woche, Personen, die aus Deutschland ausgewiesen werden sollen, müßten laut EU-Richtlinien in „speziellen Hafteinrichtungen“ untergebracht werden. Dies gilt auch für die Fälle, in denen die Abschiebehäftlinge die Unterbringung in einem normalen Gefängnis ausdrücklich wünschen. Hintergrund sind Klagen einer Marokkanerin und einer Vietnamesin, die sich gegen die Haftbedingungen gewehrt hatten. In einer Justizvollzugsanstalt unterliegen abgelehnte Asylbewerber den gleichen Auflagen wie die anderen Häftlinge. Die Klagen der beiden Frauen liefen bereits seit 2011 beziehungsweise 2012. Zu diesem Zeitpunkt verfügten zehn Bundesländer über keine gesonderten Einrichtungen für Abschiebehäftlinge. (ho)

 

Umfrage der Woche

Führt der WM-Sieg zu einer neuen Patriotismus-Welle?

Ja, die vielen Deutschlandflaggen zeigen, daß es kein Problem mehr ist, sich zur Nation zu bekennen. 7 %

Nein, es handelt sich dabei lediglich um Party-Patriotismus, der nach wenigen Wochen wieder vergessen ist. 51%

Ja, gerade Jugendliche und Kinder werden mit einem unverkrampfteren Verhältnis zum Patriotismus aufwachsen 13%

Nein, Medien und Politik werden die patriotischen Ausbrüche schnell wieder in die rechtsextreme Ecke stellen. 29%

abgegebene Stimmen gesamt: 1142

Aktuelle Umfrage: 25 Jahre Mauerfall: Braucht Deutschland ein Einheitsdenkmal?

Stimmen Sie ab unter www.jungefreiheit.de

 

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen