© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  30/14 / 18. Juli 2014

Leserbriefe

Zu: „‘Das ist nur die Spitze des Eisbergs’“, im Gespräch mit Daniele Ganser, JF 29/14

Freiheit verdanken wir den USA

Die Hetzkampagne vieler deutscher Politiker gegen die USA ist mit gesundem Menschenverstand nicht nachvollziehbar. Die Aktivitäten der Geheimdienste sind zum Schutz der Bevölkerung vor Verbrechern aller Art unerläßlich. Alle Staaten dieser Welt führen solche Kontrollmaßnahmen uneingeschränkt und unangefochten durch.

Daß ausgerechnet die Deutschen so polemisch nur gegen die USA vorgehen, ist verwerflich, verdanken wir doch gerade den Amerikanern unsere Freiheit. Außerdem sind die USA der einzige Garant auch für unsere künftige Sicherheit. Der unfähige Staatenbund der EU ist dazu keinesfalls in der Lage.

Herbert Gaiser, München

 

 

Zu: „Und noch ein Denkmal“ von Ekkehard Schultz, JF 29/14

Kein politischer Grund

Glücklicherweise hatte ich noch die Gelegenheit, zahlreiche Freunde und Bekannte, die den Zweiten Weltkrieg als Zeitzeugen erlebten, zu befragen. Unter ihnen waren vereinzelt auch welche, die sich mit dem Gedanken getragen hatten zu desertieren oder davon aus dem Kameradenkreis berichten konnten. Die Gründe für eine Desertation wurden immer klar benannt, es waren einfach nachvollziehbare, rein menschliche Motive: Heimweh, die nackte Angst vor dem Fronteinsatz, vor Tod und Verwundung, Liebschaften, von denen man durch Verlegung der Einheit getrennt worden wäre, ungerecht empfundene Behandlung durch Vorgesetzte, wiederholte Urlaubsverweigerung, der Drang, auf dem eigenen Bauernhof nach dem Rechten zu sehen usw.

Die meisten wurden erwischt und hart bestraft, anderen gelang es, sich im Chaos der zusammenbrechenden Ostfront durchzulavieren. In keinem einzigen Fall wurde ein politischer Grund oder Widerstand gegen das NS-Regime angegeben. Vor diesem Hintergrund sind solche Denkmäler verfehlt. Diese Aktionen sind, ebenso wie die Umbenennung von Straßenschildern, Widerstandsersatzhandlungen, gezeugt von einem verwirrten Zeitgeist, einem verinnerlichten Schuldkult und Wichtigtuerei bei gleichzeitiger Verdrängung der historischen Tatsachen.

Matthias Schneider, Speyer

 

 

Zu: „Das System Kreuzberg“ von Werner Becker, JF 29/14

Erpressungen werden zunehmen

Wer sich erpressen läßt, wird auch weiterhin erpreßt werden. Da der Lernprozeß durch entsprechende Erfolge bereits eingesetzt hat, werden die Erpressungen voraussichtlich in Umfang und Häufigkeit zunehmen. Da kein Politiker den Mumm hat, ein Machtwort zu sprechen und dem Spuk ein Ende zu bereiten, wird das wohl noch eine Weile so weitergehen, bis der Bogen komplett überspannt ist. Solange die Verantwortlichen aus Angst vor der Nazikeule der Gutmenschen und den damit möglicherweise verlorengehenden Wählerstimmen nicht endlich handeln, schauen die gesetzestreuen – und die Zustände inklusive der Politiker finanzierenden – Bürger weiterhin mit dem Ofenrohr ins Gebirge. Der Ehrliche ist der Dumme!

Alexander Garnreiter, Feldkirchen b. München

 

 

Zu: „Gerupft und gestutzt“ von Christian Dorn, JF 29/14

Mehr Zuspruch für die AfD

Bezogen auf Bundesfinanzminister Schäubles Kritik in Richtung AfD ist ein Punkt überaus bemerkenswert: Dafür, daß in dem Beitrag inkorrekt fortlaufend vom „CDU-Wirtschaftstag“ gesprochen wird – CDU-nah wäre richtiger –, ist der Zuspruch des Wirtschaftsrats zur AfD immerhin größer als das Wahlergebnis dieser Partei zum Europaparlament. Rund acht Prozent des Wirtschaftsrates glauben aktuell, daß die CDU mit der AfD koalieren sollte, nur etwa vier Prozent plädieren für die SPD. Das ist das Ergebnis der aktuellen Mitgliederumfrage. Spätestens hier ist darauf hinzuweisen, daß der Wirtschaftsrat zwar unter „Wirtschaftsrat der CDU“ firmiert, tatsächlich aber ein unabhängiger Interessenverband von Unternehmern ist. Das hat historische Gründe.

Als der Wirtschaftsrat im Dunstkreis von Ludwig Erhard 1963 gegründet wurde, galt es, dem sozialpolitischen Flügel innerhalb der CDU einen schlagkräftigen Interessenverband der Unternehmer entgegenzusetzen. Die gewaltige Kluft zwischen diesen beiden Flügeln innerhalb der Union äußerte sich etwa in dem Kampf um das seit 1928 virulente betriebliche Mitbestimmungsrecht (siehe Fritz Naphtali: „Wirtschaftsdemokratie. Ihr Wesen, Weg und Ziel“).

Als CDU-Organ hätte der Wirtschaftsrat sich nie so frei gegen die Politik der CDU positionieren können, wie er das bis heute immer wieder tut. Diese „Unabhängigkeit“ äußert sich darin, daß jeder Unternehmer, der sich den Grundgedanken der Sozialen Marktwirtschaft verbunden fühlt, Mitglied im „Wirtschaftsrat der CDU“ sein kann. So gibt es hier tatsächlich viele FDP- und auch AfD-Mitglieder, mögen sie auch gegenüber den Christdemokraten in spürbarer Unterzahl sein. Daher stimmt der Begriff vom „CDU-Wirtschaftstag“ nicht. Die weitere wirtschaftspolitische Entwicklung wird zeigen, ob die Unternehmer dem Wirtschaftsrat von der Fahne weichen oder der Wirtschaftsrat der CDU.

Bernhard Knapstein, Darmstadt

 

 

Zum Leserbrief: „Visafrei, nur nicht bis Shanghai“ von Eberhard Koenig, JF 29/14

In den Fängen von Schengen

Mehrfach schon wurden und werden ganze Sippen von Asylanten in Paris mit einer gültigen Eisenbahnfahrkarte in den TGV nach Saarbrücken gesetzt.Wer wohl hat die Fahrkarten bezahlt? So einfach geht das, Probleme an die „lieben“ Freunde weiterzureichen!

Friedrich-Peter Wilhelm, St. Ingbert

 

 

Zum Lesereinspruch: „Bester Gegenbeweis“ von Gunnar Gerhard, JF 28/14

Die Wirklichkeit ist das Gegenteil

Ich finde, anders als Gerhard, den Sachverhalt gar nicht homophob. Hier wird lediglich dem (naturgemäßen) Familienbild, wie es zum Wohle der Gesellschaft notwendig ist, wieder der Stellenwert eingeräumt, der ihm gebührt. Kinder haben das natürliche und vor allem auch von Gott gegebene Recht auf einen Vater und eine Mutter. Ein zweiter Vater oder eine zweite Mutter sind kein Ersatz für die klassische Familie. Dies ist nun mal so und zielt weder auf die Person ab, noch stellt es eine Diskriminierung dar. Im Gegenteil: Heutzutage ist es doch vielmehr so, daß sich diejenigen noch entschuldigen müssen, die sich für Werte und ein klassisches Familienbild, wie es noch vor einigen Jahren selbstverständlich war, aussprechen und einsetzen. Da fühle ich mich viel eher als leibliche Mutter von neun Kindern mit meiner Familie in unserer Gesellschaft diskriminiert und stiefmütterlich behandelt – leidet doch unsere Gesellschaft eindeutig unter Verirrungen, Familien- und Kinderfeindlichkeit, die viel eher an eine Phobie denken lassen. Wer wird dafür morgen die Zeche bezahlen?

Tanja Fletschinger, Vallendar

 

Ist die Natur nun homophob?

Ich bin es eigentlich leid, ständig das „Argument“ unter die Nase gerieben zu bekommen, kinderlose Ehepaare von Mann und Frau könnten doch auch adoptieren, weshalb ebenso schwule oder lesbische Paare ein Recht darauf hätten. Erst einmal: Es gibt kein Recht auf Kinder. Das hat niemand, egal ob hetero oder homo. Es gibt aber das Recht des Kindes auf Vater und Mutter. Zweitens: Daß ein Mann und eine Frau ein Kind bekommen, ist das Natürlichste auf der Welt. Daß zwei Männer oder zwei Frauen ein Kind bekommen, ist wider die Natur, daher bekommen sie auch keines. Daß ein Mann und eine Frau in Ausnahmefällen kein Kind bekommen können, spricht nicht gegen die Argumentation. Ist die Natur nun homophob? Ist der Hinweis darauf etwa Homophobie?

Patric Pisot, Rostock

 

Konservatismus heißt Toleranz

Auch ich finde, daß Schwule und Lesben zu unserer Gesellschaft dazugehören. Als Demokratin respektiere ich durchaus die Meinung Ihres Autors Stoltz – akzeptieren kann ich sie jedoch nicht. Ich teile die Ansicht des Lesers Gerhard, daß man aus Liebe heiratet. Das Thema Nachwuchs sollte gesondert betrachtet werden. Allein nur der Gedanke, daß Homosexuelle in Teilen der Welt, gelinde ausgedrückt, nicht in der Gesellschaft akzeptiert werden, macht mich wütend – eine konservative Gesellschaft jedoch sollte in der Lage sein, eine gewisse Toleranz zu leben!

Nadine Zschirpe, Eutingen

 

 

Zu: „Frau Schwesig baut ein Haus“ von Marcus Schmidt, JF 28/14

Mit schlauen Reden durchs Leben

Wenn ich die ersten Seiten der JF gelesen habe, fällt mir immer Heinrich Heine ein: „Denk ich an Deutschland in der Nacht, so bin ich um den Schlaf gebracht.“ Frau Schwesig und Herr Gabriel werkeln zur Zeit an dem Umbau des Hauses Bundesrepublik in Richtung Rot-Rot-Grün, und diese CDU-light merkelt nichts davon. Bei dem beruflichen Werdegang von Frau Schwesig, der im Internet erst mit dem Abitur 1992 anfängt und dank Parteien- und Frauenförderung 2002 als Finanzamtsrätin endet und dann immer steiler wird, kommt einem doch der Gedanke an die Kaderschmiede der DDR, die nahtlos an die Zeit heute anschließt, in der man wohl nur noch als Apparatschik ohne Arbeit mit vielen schlauen Reden gut durchs Leben kommt.

Volker Krause, Arnsberg

 

 

Zu: „Surreale Szenen in Kreuzberg“ von Ronald Gläser, JF 28/14

Künftig alles auf Demo

Bei diesen Vorgängen, die sich zu einem Dauerärgernis entwickelt haben, frage ich mich, warum niemand Frau Staatsanwältin Silke Slota wegen „Strafvereitelung im Amt“ anzeigt. Daß es sich bei der Niederschlagung des Verfahrens gegen den Ex-Bezirksbürgermeister um nichts anderes handeln kann, zeigt die abenteuerliche Begründung für die staatsanwaltschaftliche Untätigkeit. Demnächst sind dann die Zerstörung, Plünderung und das Niederbrennen öffentlicher Gebäude wohl auch nur noch „Demonstrationen“; es fragt sich dann nur, was demonstriert werden soll.

Martin Wuschke, Meine

 

 

Zu: „Der Geßlerhut hängt in Brüssel“ von Richard Stoltz, JF 28/14

Vollkommenheit war gestern

Auch ich bin gegen die heute übliche Praxis, aus früheren Zeiten stammende Theaterstücke und Opern zu verfremden, um sich dem Zeit(un)geist anzubiedern. Im vorliegenden Fall aber kann ich die Empörung von Richard Stoltz nicht nachvollziehen. Die Vielschichtigkeit des Schiller-Dramas „Wilhelm Tell“ ist im Libretto der Rossini-Oper ohnehin nicht mehr enthalten, sondern thematisch reduziert auf die Auflehnung mehr oder weniger Rechtloser gegen Gewalt und Willkür der adeligen Feudalherren. Hier Parallelen zu den von keinem Volk gewählten Bürokraten in Brüssel zu ziehen, die ein Gesetz nach dem anderen verabschieden, um die Bürger zu gängeln und finanziell auszupressen, ist in meinen Augen eine geniale Idee. Ich hätte in diesem Fall enthusiastisch Beifall geklatscht.

Man muß einsehen, daß einige der klassischen, von uns Älteren so geschätzten Bühnenstücke der Jugend nicht mehr zu vermitteln sind. Die sprachliche Vollkommenheit, die von den meisten nicht einmal mehr verstanden wird, reicht allein nicht aus. Beispielhaft seien hier die verletzte Ehre einer Luise Millerin, Emilia Galotti oder Fausts Gretchen genannt. Wie will man diese Dramatik heute jungen Frauen nahebringen, die sich ohne Problembewußtsein in die Chefetagen hochschlafen und etwaige Pannen durch Abtreibung lösen? Das sind Moral- und Ehrbegriffe, die bestenfalls noch bei Anhängern des Islam gepflegt werden.

Hilke Pralle, Nürnberg

 

 

Zu: „An Liebe satt werden können“ von Hanne K. Götze, JF 28/14

Konditionierung à la Kita

In diesem Beitrag verknüpft Frau Götze überzeugend eigene Erfahrungen mit dem neuesten Stand der Bindungsforschung. Ihr Aufsatz endet zu Recht mit der Frage, „warum unsere Gesellschaft in diese teure und risikoreiche Ersatzbetreuung investiert“. Könnte es sein, daß es gar nicht nicht um Hilfe für die Eltern, sondern um die Konditionierung der Kinder geht?

Prof. Dr. Wolfgang Leisenberg, Bad Nauheim

 

 

Zu: „Fußball-Patriotismus / Ganz normale Gefühle“ von Dieter Stein, JF 27/14

Eine Eckfahne für Deutschland

Es wäre zu wünschen, wenn auch nach dem schwarzrotgoldenen Fahnenmeer zur Fußball-WM 2014 noch ein kleines Fähnchen Patriotismus im Alltag erhalten bliebe, nicht nur im Sport.

Günter Seefeld, Frankfurt am Main

 

Stummer Diener auf dem Rasen

Einige unserer Fußballer halten es nicht für nötig, die deutsche Nationalhymne zu singen, oder mindestens so zu tun als ob. Das ist eine internationale Schande für Deutschland! Wäre ich eine Firma und hieße Deutschland, oder hätte ich eine Abteilung, die mich international repräsentiert, und einige Leute würden öffentlich nicht für meine Firma sprechen: Was würde ich als Chef machen? Ich würde die Leute fristlos entlassen.

Dorina Horeczky, Geistheilerin, Görwihl

 

 

Zum Schwerpunktthema: „Der NSA-Komplex“, JF 26/14

Der unsichtbare Profit

Die USA, Israel und England spionieren auch für Deutschland, schließlich profitieren wir von deren Erkenntnissen. Daß bis heute bei uns ein islamisches Attentat verhindert werden konnte, verdanken wir diesen Ländern! Natürlich kapiert das die Masse der Deutschen nicht.

Werner Meier, Herford

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