© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  30/14 / 18. Juli 2014

Meldungen

Besiedelung Europas durch Inselspringen

WASHINGTON. Das genetische Erbe der Bewohner Europas ist gemischt: Zum einen stammen wir von Jägern und Sammlern ab, welche schon vor 40.000 Jahren auf unserem Kontinent lebten, zum anderen tragen wir die Gene von Bauern in uns, deren Einwanderung erst 9.000 Jahre zurückliegt. Unklar war bisher allerdings der genaue Weg dieser zweiten Besiedlungswelle. Deshalb führte George Stamatoyannopoulos von der University of Washington ausgedehnte Gentests an 32 Bevölkerungsgruppen auf dem europäischen Festland, in der Ägäis sowie Anatolien und Nordafrika durch, um den Genfluß und somit die Wanderungsroute zu rekonstruieren. Dabei gelangte er zu einem eindeutigen Ergebnis, welches jetzt in den Proceedings of the National Academy of Sciences (6/2014) publiziert wurde: Die Einwanderer kamen nicht auf dem Landweg aus Anatolien, sondern über See, wobei sie die Inseln der Ägäis einschließlich Kreta als „Trittsteine“ nutzten. Und das erklärt dann auch die erstaunlich hohe Wanderungsgeschwindigkeit. (wk)

www.pnas.org

 

Roms Verzicht auf Irland: Keinen Nutzen erkannt

MARBURG. Zwischen 55 vor und 81 n. Chr. eroberten die Römer große Teile Britanniens, verzichteten aber darauf, im Anschluß auch Irland, welches sie Hibernia nannten, zu annektieren. Für den Marburger Althistoriker Patrick Reinard resultierte dies allerdings nicht daraus, daß sie den Weg nach Irland verfehlten. Vielmehr sieht er eindeutige Belege für römische Erkundungsexpeditionen nach Hibernia, so zum Beispiel die Funde in Drumanagh an der Irischen See nördlich von Dublin. Jedoch unterließ Rom nach Auffassung Reinards die Besetzung der Grünen Insel, weil diese kaum einen nennenswerten Nutzen versprach: Weder gab es in Irland etwas Kostbares zu holen, noch lebten dort Völker, die eine Bedrohung für das Imperium darstellten (Mitteilung der Philipps-Universität Marburg, 26. Juni 2014). Kaiser wie Domitian hätten also bewußt und nicht aus Schwäche oder Unkenntnis auf kostspielige Landungsoperationen verzichtet. Das zeige, daß bei der Expansion des Imperium Romanum rationale Gesichtspunkte durchaus berücksichtigt worden seien. (wk)

www.idw-online.de/

 

Erste Sätze

Alle wirklich bedeutenden philosophischen Leistungen sind von einer tiefen Leidenschaftlichkeit erfüllt.

Arthur Liebert: Die Krise des Idealismus, Zürich/Leipzig 1936

 

Historisches Kalenderblatt

22. Juli 1944: Die Konferenz mit 44 alliierten Staaten in Bretton Woods (USA) endet mit der Gründung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank. Ein internationales Währungssystem von festen Wechselkursen soll künftig den Handel erleichtern.

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