© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  29/14 / 11. Juli 2014

CD-Kritik: The Common Linnets
Sonnenuntergang
Thorsten Thaler

Der Auftritt des niederländischen Gelegenheitsduos The Common Linnets zählte zu den wenigen Lichtblicken des diesjährigen Eurovision Song Contest in Kopenhagen. Mit ihrem ruhigen Country-Pop-Titel „Calm After the Storm“ belegten Ilse DeLange und Waylon (Willem Bijkerk) den zweiten Platz. Parallel zu diesem Erfolg erschien ihr selbstbetiteltes Album „The Common Linnets“, das die beiden zum Teil im US-Country-Mekka Nashville aufgenommen hatten. Vor allem die ausgekoppelte Single „Calm After the Storm“, die in mehreren europäischen Ländern Top-Ten-Plazierungen erreichte und häufig im Radio gespielt wird, machte neugierig auf die anderen zwölf Titel des Albums. Mitten in dieser Phase erhöhter öffentlicher Aufmerksamkeit teilte der 34jährige Waylon Ende Mai via Facebook mit, daß für ihn das Projekt beendet sei, er wolle sich auf seine Solo-Karriere konzentrieren. Das ist insofern bedauerlich, als beide stimmlich prächtig harmonieren, wie in den melancholischen Countrynummern „Hungry Hands“, „Still Loving After You“ und „Broken But Home“ zu hören. Weniger überzeugen dagegen die beiden Bluegrass-Stücke „Arms of Salvation“ und „Time Has No Mercy“. Gewiß kein herausragendes Album, aber vielleicht genau das richtige für eine lange Autofahrt in die untergehende Sonne – egal ob zu zweit oder allein.

The Common Linnets, The Common Linnets Universal Music, 2014 www.universal-music.de

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