© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  29/14 / 11. Juli 2014

Meldungen

Mugabe will weiße Farmer vertreiben

HARARE. Simbabwes Präsident Robert Mugabe hat die letzten knapp 500 weißen Farmer im Land aufgefordert, zu verschwinden. „Wir sagen Nein zu Weißen, die unser Land besitzen“, sagte der 90jährige vor Anhängern. In dem völlig verarmten Land kommt es immer wieder zu rassistischen Morden an Weißen. Ein Farmer sagte der Neuen Zürcher Zeitung, Mugabe mache die Weißen zu Sündenböcken für seine verfehlte Wirtschaftspolitik. „Das ist die lächerliche Ausrede der Regierung angesichts ihres Versagens.“ Seit einer Landreform im Jahr 2000, bei der die meisten Weißen enteignet wurden, herrscht in der einstigen Kornkammer Afrikas Nahrungsmittelknappheit. Viele Kleinbauern, die das Land bekamen, waren mit dem Ackerbau überfordert und ließen die Felder verkommen. In der Vergangenheit hatte der Präsident immer wieder den angeblichen Rassismus in Europa und Amerika kritisiert. (ho)

 

Ein guter Freund Deutschlands verstorben

TIFLIS. Politische Weggefährten haben bestürzt auf den Tod des ehemaligen Außenministers der Sowjetunion und späteren georgischen Präsidenten Eduard Schewardnadse reagiert. Der letzte Präsident der UdSSR, Michail Gorbatschow, würdigte laut Ria Novosti nicht nur dessen „großen Beitrag zur Außenpolitik der Perestroika“, sondern hob vor allem dessen „große Rolle bei der Wiedervereinigung Deutschlands, in den europäischen Angelegenheiten, der Normalisierung unserer Beziehungen mit China sowie beim Dialog mit den USA“ hervor. Der frühere Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher (FDP) bezeichnete Schewardnadse als Freund Deutschlands. „Der langjährige Parteisekretär der Kommunisten in Georgien, früher Mitglied des Politbüros der Sowjetunion, wurde, was ich früher für unmöglich gehalten hätte, für mich zum persönlichen Freund“, sagte Genscher dem Tagesspiegel. Er sei ein Partner gewesen, der mit Gorbatschow den Weg für die Überwindung der Teilung Europas und der Teilung Deutschlands geöffnet habe. „Deshalb erfüllt mich die Nachricht von seinem Tod mit tiefer Trauer, und ich kann ihm nur nachrufen: Danke, guter Freund meines Volkes“. Schewardnadse war am Montag im Alter von 86 Jahren in Tiflis gestorben. (ctw)

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