© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  27/14 / 27. Juni 2014

Meldungen

BJV: „Konservativer Einheitsbrei“ droht

München. Der Bayerische Journalistenverband (BJV) hat die Übernahme der Münchner Abendzeitung durch Martin Balle kritisiert. Der niederbayerische Verleger (Landshuter Zeitung, Straubinger Tageblatt) steht für eine andere Linie als das eher linke Boulevardblatt aus der bayerischen Hauptstadt. Balle definiert das Straubinger Tageblatt als wertkonservativ und christlich. Nun kritisiert der Vorsitzende des bayerischen DJV-Landesverbandes, Michael Busch, die Übernahme, der obendrein drei Viertel der Belegschaft zum Opfer fallen sollen: „Nun droht dem Leser als Kost konservativer Einheitsbrei anstelle von frechem und links-liberalem Boulevard-Journalismus.“ (rg)

 

Wikipedia verlangt von PR-Agenten Transparenz

San Francisco. Wikimedia verlangt von bezahlten Wikipedia-Autoren künftig, daß sie ihre Auftraggeber nennen. Der Trägerverein der Online-Enzyklopädie hat auf Kritik an dem großen Einfluß von PR-Agenten und anderen bezahlten Autoren reagiert. Künftig muß ein Wikipedia-Autor „seinen Arbeitgeber, Auftraggeber oder seine Zugehörigkeit zu einer Gruppe“, von der er eine Kompensation im Zusammenhang mit einer Veröffentlichung erhalten könnte, nennen. In der Vergangenheit hatte es immer mehr Hinweise auf subjektive Kapitel oder Einträge von bestimmten Interessengruppen in der nach ihrem Selbstverständnis neutralen Informationsplattform gegeben. Kritiker befürchten, Wikipedia sei PR-Agenten schutzlos ausgeliefert. (rg)

 

Griechenland: Neues Staats-TV schwächelt

Athen. Der neue TV-Sender des griechischen Staates Nerit kommt nicht an beim Publikum. Die Einschaltquote liege zwischen einem und sieben Prozent, berichtet die taz. Nerit ist der Nachfolger des 2013 abgeschafften Staatssenders ERT, der mit seinen drei Programmen als zu kostspielig galt. Nerit hat lediglich ein Programm. Zudem wird die Nachfrage der Griechen durch rund 160 Privatsender abgedeckt. Zum mangelnden Interesse der Zuschauer kommen interne Schwierigkeiten: Kaum hatte der Sender, der dem Athener Finanzministerium gehört, im Mai seinen Betrieb aufgenommen, da wurde der Senderchef vom Aufsichtsrat entlassen. (rg)

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