© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  26/14 / 20. Juni 2014

Meldungen

Zuviel „Wildwuchs“ bei der Flughafenplanung

Berlin. Lärm zählt zu einem der meistunterschätzten Umweltprobleme und Gesundheitsrisiken. Allein unter Fluglärm leidet ein Viertel der Deutschen. Trotzdem hapert es mit der umweltpolitischen Gegensteuerung, wie das jüngste Hauptgutachten des Sachverständigenrats für Umweltfragen offenlegt. Das Wissenschaftlergremium, das die Bundesregierung berät, moniert, daß der Schutz der Bevölkerung durch das geltende Luftverkehrsrecht ungenügend gewährleistet sei. Ein zentrales Defizit bestehe darin, daß tatsächlich festgelegte Flugrouten von den geplanten abwichen. Dieser „Wildwuchs“ beim Flughafenbau sollte durch präzisere Bedarfsplanung und Umweltverträglichkeitsprüfungen eingedämmt werden (Umwelt, 5/2014). (dg)

www.bmub.bund.de

 

Alzheimer: Integration und Früherkennung

Stuttgart. In Deutschland leiden 1,4 Millionen Menschen an Demenzerkrankungen, 60 Prozent von ihnen an Morbus Alzheimer. Bis 2050 werden – wenn der Forschung kein „Durchbruch“ bei der Therapie gelingt – für die alternde deutsche Gesellschaft drei Millionen Demenzpatienten prognostiziert. Um diese Herausforderung zu meistern, fordert die Deutsche Alzheimer-Gesellschaft dazu auf, die in den letzten Jahren schon optimierte Integration der Kranken als Alternative zum „Abschieben“ in Pflegeheime weiter auszubauen (Universitas, 5/2014). Dafür müsse die Politik Familien, Wohngruppen, Nachbarschaften und Vereinen verbesserte Rahmenbedingungen für das „Miteinander“ schaffen. Vor allem aber sollte für Früherkennung und umfassende medikamentöse wie nichtmedikamentöse Behandlung mehr getan werden. Hier genüge Deutschland nicht den internationalen Standards. (ft)

www.heidelberger-lese-zeiten-verlag.de

 

Einsichten in Evolution des Cholera-Erregers

Heidelberg. Aus dem in Alkohol konservierten Darm eines 1849 der Cholera zum Opfer gefallenen Afroamerikaners haben kanadische Evolutionsbiologen die DNS der tödlichen Mikrokobe gewinnen und analysieren können. Die Mikrobiologin Maren Emmerich (Universität Uppsala) sieht darin einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen die Krankheit, die man bisher nur in der westlichen Welt „im Griff“ habe (Spektrum der Wissenschaft, 6/2014). Denn Analysen historischer Erreger könnten helfen, deren Verhalten und Anpassungen an den Menschen besser zu verstehen und diese Erkenntnisse bei der Entwicklung von Impfstoffen umzusetzen. (ck)

www.spektrum.de/ 

 

Erkenntnis

„Stellen Sie sich einen 80 Kilogramm schweren Menschen vor, der über 110 Kilogramm in wenigen Millisekunden mit seiner Zunge vom Boden hebt.“

Thomas Kleinteich, Zoologe an der Universität Kiel, über die Haftungskraft der Zunge von Schmuckhornfröschen

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