© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  26/14 / 20. Juni 2014

Meldungen

Muslime streiten um Religionsunterricht

BREMEN. In Bremen ist ein Streit um den Religionsunterricht entbrannt. Die Bildungsbehörde möchte Judentum, Christentum und Islam in einem Fach Religionskunde vereinen, doch die Muslime sperren sich dagegen. Sie nehmen Anstoß daran, daß der Unterricht weiterhin gemäß der Landesverfassung „auf christlicher Grundlage“ erteilt werden soll. Deshalb lehnen die islamischen Dachverbände, Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (Ditib) und der Rat der Islamischen Gemeinschaften „Schura“, die Pläne von Bildungssenatorin Eva Quante-Brandt (SPD) ab. Der „Schura“-Vorsitzende Ismail Baser sagte, man werde den Gemeinden den Unterrichtsbesuch nicht empfehlen. Der Akzent liege nach wie vor auf der christlichen Tradition. Man wolle aber einen Unterricht, dessen Inhalte im wesentlichen von den Religionen beziehungsweise Konfessionen selbst bestimmt werden wie in anderen Bundesländern. In Bremen besteht seit einem Jahr ein Staatsvertrag mit islamischen Dachverbänden, der sie weitgehend den Kirchen gleichstellt. Von den 652.000 Einwohnern des Bundeslandes sind mehr als 40.000 Muslime. Der geplante neue Religionskundeunterricht soll den Dialog zwischen Judentum, Christentum und Islam fördern sowie diese Religionen auch kritisch betrachten. Die evangelische und die katholische Kirche sowie die jüdische Gemeinde haben grundsätzlich Zustimmung signalisiert. Die Bildungsbehörde möchte die Religionen gleichberechtigter behandeln, ohne die Landesverfassung ändern zu müssen. Außerdem soll das Fach attraktiver werden. Seit Jahren führen die Kirchen Klage darüber, daß ein Großteil des Unterrichts ausfällt. In Bremen gibt es bisher einen nicht-bekenntnisgebundenen Biblischen Geschichtsunterricht, der „auf allgemein christlicher Grundlage“ erteilt werden soll. Die Teilnahme ist freiwillig. Alternativ können Schüler Philosophie oder Ethik wählen. Ein konfessioneller Religionsunterricht wie in den meisten anderen Bundesländern existiert nicht. Dies geht auf die „Bremer Klausel“ in der Verfassung der Bundesrepublik zurück. Danach ist Religion nur in jenen Ländern ordentliches Unterrichtsfach, wo dies schon vor Inkrafttreten des Grundgesetzes 1949 der Fall war. (idea)

 

Böhse Onkelz spielen am Hockenheimring

HOCKENHEIM. In der Welt der Rockmusik ist es das Top-Ereignis des Jahres: Am kommenden Wochenende (21./22. Juni) spielen die Böhsen Onkelz ihre beiden Reunion-Konzerte am Hockenheimring in Baden-Württemberg. Die Karten dafür waren binnen kürzester Zeit ausverkauft; erwartet werden bis zu 200.000 Fans. Auf der Internetseite der Band soll es eine umfangreiche Live-Berichterstattung geben. (tha)

www.onkelz.de

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