© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  26/14 / 20. Juni 2014

Meldungen

Intendant: Kulturabgabe statt Solidaritätszuschlag

MANNHEIM. Der Regisseur und Schauspiel-Intendant des Mannheimer Nationaltheaters, Burkhard C. Kosminski (52), hat angeregt, den Solidaritätszuschlag in eine Kulturabgabe umzuwidmen. In einem offenen Brief an Bundesbildungsministerin Johanna Wanka, Kulturstaatsministerin Monika Grütters und die baden-württembergischen Landesminister für Wissenschaft und Kultur, Theresia Bauer und Andreas Stoch, schreibt er, die Kultur erlebe „einen Bedeutungsschwund in erschreckendem Ausmaß“. Die Schuldenbremse, die Bund und Ländern zwingend vorschreibe, von 2020 an keine Schulden mehr zu machen, werde „die fatalen Konsequenzen der jetzigen Entwicklung schlagend deutlich machen“. Für die Kultur werde das einen „radikalen Kahlschlag“ bedeuten, so Kosminski. Es gebe keine Ziele mehr jenseits des Sparzwangs, keine verbindenden Werte jenseits der Ökonomie. „Ich möchte nicht, daß unsere Kinder von Schulden erdrückt werden“, schreibt Kosminski, „ich will aber auch nicht, daß sie in einer orientierungs- und wertlosen Welt aufwachsen müssen. Deshalb halte ich es für eine gute Idee, den bislang für andere – und weitgehend erfüllte – Zwecke genutzten Solidaritätszuschlag der deutschen Steuerzahler umzuwidmen und zukünftig für Kultur und Bildung zu verwenden.“ Mit der Nutzung dieser Abgabe für Kultur- und Bildungszwecke könne die kulturelle Vielfalt unserer Gesellschaft erhalten werden und könnten auch die drängendsten bildungspolitischen Aufgaben erfüllt werden. (tha)

www.kosminski.eu

 

Antragsrekord für Provenienzforschung

BERLIN. Bei der Arbeitsstelle für Provenienzforschung (AfP) sind in den ersten Monaten des Jahres 29 Anträge auf längerfristige Unterstützung bei der Suche nach NS-Raubkunst eingegangen – so viele wie in keinem Bewilligungszeitraum zuvor. Das teilte Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) vergangene Woche mit. Der AfP-Beirat habe 20 Projektträgern eine bis zu zweijährige finanzielle Unterstützung in Aussicht stellen können. Aus dem Etat der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien seien dafür insgesamt zwei Millionen Euro bereitgestellt worden, weitere 1,2 Millionen Euro steuerten die Museen und Bibliotheken als Eigenanteil bei. Die Arbeitsstelle für Provenienzrecherche/-forschung ist Teil der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. (tha)

www.arbeitsstelle-provenienzforschung.de

 

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