© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  25/14 / 13. Juni 2014

Mit Twitter gegen Fahrraddiebe
San Francisco: Die kalifornische Stadt nutzt die sozialen Netzwerke, um Täter zu fassen und Besitzer ausfindig zu machen
Ronald Gläser

Die Berliner Polizei hat vor einer Woche in einem Pilotprojekt jeden ihrer Einsätze per Twitter gemeldet. Damit sollten Berufseinsteiger animiniert werden, sich als Polizisten zu bewerben.

Sozialnetzwerke können von der Polizei auch anders nutzbar gemacht werden. Das beweist die Polizei San Franciscos: Das Twitterkonto der Abteilung Fahrraddiebstahl ist bereits legendär. Die Polizisten twittern mit einer sehr hohen Frequenz. Meistens suchen sie nach den Besitzern von gestohlenen Fahrrädern, die sie bei Dieben sicherstellen konnten. Aber sie veröffentlichen auch Fotos von Überwachungskameras und anderes Fahndungsmaterial. Der Dienst wird von den Bürgern gut angenommen und oft weiterverbreitet.

Wer sein Fahrrad vermißt, kann der Polizei ein Foto schicken, das sie dann weiterverbreitet. Sehr speziell und für persönlichkeitsrechtssensible Deutsche ungewöhnlic sind Fotos von geschnappten Dieben, die an den Online-Pranger gestellt werden. Auch gern mit Hinweisen wie „Habt ein Auge auf ihn“ oder „verurteilter Serientäter“ zusammen mit dem vollen Namen des Beschuldigten.

Zwar rüsten auch die Fahrraddiebe in San Francisco auf und nutzen Handy-Apps bei ihren Beutezügen. Trotzdem können die Bürger von San Francisco ein wenig aufatmen: In diesem Jahr sind erst 225 Diebstähle registriert worden, weniger als im Vorjahr. Die Twitteraktivitäten zahlen sich aus.

twitter.com/

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