© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  25/14 / 13. Juni 2014

CD-Kritik: Kiss
40 Jahre, 40 Titel
Thorsten Thaler

Wie viele Best-of-Alben braucht es von einer verdienten Band? Nicht ganz zu Unrecht erheben selbst eingefleischte Fans den Vorwurf der Geldschneiderei, wenn von ihrer Lieblingsgruppe das x-te Greatest-Hits-Album erscheint. So veröffentlichte die Schminktruppe Kiss ein erstes bereits 1978, nur vier Jahre nach ihrem Debüt, etliche weitere sollten folgen. Zu ihrem vierzigjährigem Bandjubiläum nun wurden nicht nur die vier Gründungsmitglieder im April in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen, Ende Mai erschien auch das Doppelalbum „Kiss 40 Years“. Die Kompilation bietet einen Überblick vom 1974 erschienenen, einfach mit „Kiss“ betitelten Erstlingswerk bis zu „Monster“ (2012), wobei über die Liedauswahl naturgemäß trefflich gestritten werden kann. Warum zum Beispiel hat von dem Album „Love Gun“ (1977) das Stück „Christine Sixteen“ statt des Titelsongs den Weg auf die Best-of-Scheibe gefunden? Warum fehlen „Hotter Than Hell“ und „I Want You“? Immerhin enthält das Jubiläumsalbum einige seltene Live-Aufnahmen und Demo-Versionen sowie je einen Titel von den Soloalben der vier Originalmitglieder Gene Simmons („Radioactive“), Paul Stanley („Hold Me, Touch Me“), Peter Criss („You Matter to Me“) und Ace Frehley („New York Groove“). Ob das für einen Kauf reicht, muß jeder Fan für sich entscheiden.

Kiss, 40 Years Universal Music, 2014 www.universalmusic-enterprises.com www.kissonline.com

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