© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  25/14 / 13. Juni 2014

Meldungen

Schule: Hamburg plant weniger Hausaufgaben

HAMBURG. Die Hamburger Bürgerschaft hat in der vergangenen Woche ein Gesetz beschlossen, das die Deckelung von Hausaufgaben für Gymnasiasten vorsieht. In Hauptfächern soll den Schülern nur noch einmal pro Woche, in den übrigen Fächern alle zwei Wochen eine Hausaufgabe erteilt werden dürfen.Während bisher die Schulkonferenzen, in denen Eltern, Schüler und Lehrer vertreten sind, über entsprechende Regeln entschieden, soll dies künftig von einer „übergeordneten Behörde“ umgesetzt werden. Zugleich sieht das Gesetz eine Höchstgrenze für Prüfungen vor. Künftig sollen an den betreffenden Schulen pro Woche nicht mehr als zwei und im Monat nicht mehr als sieben Tests geschrieben werden. Der SPD-geführte Senat begründet dies mit der „hohen Belastung“ der Schüler und ihrer Eltern. Scharfe Kritik kam von Elternverbänden. Der Sprecher der Bürgerinitiative „Wir wollen lernen“, Walter Scheuerl, sagte der JUNGEN FREIHEIT: „Hier werden die Schulkonferenzen, insbesondere die Eltern und Lehrer, entmündigt.“ Das Gesetz sei ein „Angriff auf die Gymnasien“ in der Hansestadt. Ein Sprecher des Schulsenats wies die Befürchtungen zurück. „Bisher wurde noch keine Richtlinie dazu veröffentlicht.“ Scheuerl, der als Parteiloser in der Hamburger Bürgerschaft sitzt, wurde 2011 deutschlandweit bekannt, als die von ihm gegründete Initiative eine Verlängerung der Grundschule von vier auf sechs Jahre in der Hansestadt in einer Volksabstimmung verhinderte. (ho)

Kommentar Seite 2

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen