© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  24/14 / 06. Juni 2014

Meldungen

Falsche Ernährung und Krebsentstehung

Berlin. Etwa neun Prozent aller Krebsfälle in Europa sind ernährungsbedingt, wie das Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg meldet (Deutsches Ärzteblatt, 20/2014). Hinzu kämen 5,5 Prozent, die der Fettsucht und vier Prozent, die übermäßigem Alkoholkonsum geschuldet seien. Damit liege Ernährung als Krebsrisikofaktor gleich hinter dem Rauchen. Verantwortlich sei die erhöhte Fettaufnahme bei gleichzeitigem Rückgang des Verzehrs faserreicher Kohlehydrate sowie ein erhöhter Anteil tierischer Proteine an der Nahrung. Neue Aufschlüsse über den Zusammenhang zwischen Ernährung und Krebsentstehung werden von der Langzeitbevölkerungsstudie „Nationale Kohorte“ erwartet, an der bundesweit 200.000 Menschen teilnehmen. (ft)

www.aerzteblatt.de

 

Kreationismus-Lehrbuch: Massiver Realitätsverlust

Stuttgart. Mit sieben Auflagen seit 1986 ist das von Reinhard Junker und Siegfried Scherer edierte Werk „Evolution. Ein kritisches Lehrbuch“ zum erfolgreichsten Werbeträger für deutsche Anhänger des „Intelligent Design“ (ID) geworden. Grund genug für den Bonner Pflanzenphysiologen Ulrich Kutschera, in scharfer Diktion vor diesem „Flaggschiff einer Pseudowissenschaft“ zu warnen. Als „Lehrbuch“ sei dieses „Propagandawerk“ völlig ungeeignet, da es die Evolutionswissenschaften nur in „pervertierter Form“ darstelle. Die größte Entdeckung der Biologie, der gemeinsame Ursprung aller Lebewesen, werde entweder geleugnet oder als „heute vertretene Evolutionsvorstellung“ abqualifiziert. Das Buch sei daher allenfalls geeignet, um den „massiven Realitätsverlust“ als Folge jahrelanger Rezeption „biblisch-kreationistischer Literatur“ zu illustrieren (Naturwissenschaftliche Rundschau, 4/2014). (dg)

www.naturwissenschaftliche-rundschau.de

 

Aquakultur: Grenzen der Zertifizierung

Frankfurt/M. Aquakultur deckt laut Food and Agriculture Organization (FAO) heute fast die Hälfte des gesamten Fischkonsums. Bis 2030 soll ihr Anteil bei 95 Millionen Tonnen Fisch liegen. Mit diesen Zahlen wächst vor allem bei Verbrauchern in der EU die Sorge um die ökologische Nachhaltigkeit der Produktion. Das gegenwärtige Zertifizierungssystem könne jedenfalls die Ökosysteme der Hauptexporteure, die Fluß- und Küstenregionen Südostasiens, nicht vor „radikalen“ Zerstörungen bewahren. Millionen Kleinbetriebe würden von der Zertifizierung nicht erfaßt, und in China, dem größten Abnehmerland Asiens, bestehe nicht die geringste Nachfrage nach umweltgerecht erzeugten Fischen (Welt-Sichten, 5/2014). (ck)

www.welt-sichten.org

 

Erkenntnis

„Wenn wir dann die Entscheidung schwieriger machen, braucht die Fliege bei schwierigen Entscheidungen länger. Das heißt, daß sie nicht nur reflexartig auf einen Reiz reagiert, sondern wirklich die Alternativen abwägt und dann entscheidet.“

Gero Miesenböck forscht an der Universität Oxford über das Fliegengehirn

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