© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  24/14 / 06. Juni 2014

Meldungen

Britische Blockade als Innovationsmotor

München. Einer UN-Studie zufolge ist die zivile Technikentwicklung durch militärische Zweckforschung nicht nur nie gefördert, sondern sogar regelmäßig behindert worden. Der Krieg sei also keineswegs auch in der Wissenschaft der „Vater aller Dinge“, sondern eine „Fortschrittsbremse“. So pauschal möchte der in München Technikgeschichte lehrende Helmuth Trischler, der auch den Bereich Forschung des Deutschen Museums leitet, nicht urteilen. Gerade am Beispiel des Ersten Weltkrieges lasse sich die UN-These kräftig korrigieren (Kultur & Technik, 2/2014). Bedingt durch eklatante Rohstoff- und Ressourcenknappheit als Folge der britischen Seeblockade erhielt die naturwissenschaftliche Forschung im Rahmen der deutschen Kriegswirtschaft einen mächtigen Schub. Der Krieg habe die Technisierung der Grundlagenforschung und damit einen Modus der Produktion von Wissen beschleunigt, der kennzeichnend für unsere moderne Wissensgesellschaft geworden ist: Naturwissenschaftliches Wissen sei seitdem immer enger in politische, wirtschaftliche und häufig auch militärische Verwertungszusammenhänge eingebunden worden. (wm)

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Kurdische Autonomie nutzt den Archäologen

DARMSTADT. Während in weiten Teilen des Irak nach wie vor Gewalt und Chaos herrschen, hat sich die Föderale Region Kurdistan im Norden des Landes zu einem weitgehend sicheren und zugleich auch wirtschaftlich aufstrebenden Gebiet entwickelt. Davon profitiert unter anderem die Millionenstadt Erbil, deren Wurzeln bis ins 3. Jahrtausend v. Chr. zurückreichen (Archäologie in Deutschland, 2/2014). Deshalb sind westliche Wissenschaftler hier sehr willkommen, wenn sie sich an der Erforschung der Landesgeschichte beteiligen wollen. Dies gilt auch für das Deutsche Archäologische Institut, welches seit 2009 in Erbil präsent ist und derzeit in Kooperation mit der Antikendirektion der Stadt sowie der Generaldirektion für Altertümer in Kurdistan an zwei Projekten mitwirkt. Zum einen geht es um die Erforschung eines Siedlungshügels im Stadtgebiet aus neuassyrischer Zeit (8./7. Jahrhundert v. Chr.), zum anderen werden spätosmanische Basarbauten aus dem 19. Jahrhundert untersucht und denkmalpflegerisch gesichert. (wk)

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Erste Sätze

Es ist Sonnabend, der 3. Juni 1944.

Paul Carell: Sie kommen, Oldenburg/Hamburg 1960

 

Historisches Kalenderblatt

5. Juni 1974: Der Bundestag billigt die Fristenlösung des Strafrechtsparagraphen 218, der einen Schwangerschaftsabbruch in den ersten drei Monaten straffrei stellt. Im November 1974 kassierte das Bundesverfassungsgericht diese Gesetzesänderung jedoch.

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