© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  23/14 / 30. Mai 2014

Fragebogen
David Cerný
Bildhauer

Wo möchten Sie jetzt am liebsten sein?

Natürlich mit meinem Privatjet auf meiner Privatinsel landen! Oder realistischer: die dauerhafte Installation meiner neuen Skulpturen in London oder New York fertigstellen.

Wofür lassen Sie alles stehen und liegen?

1925 in Wien zum Frühstück mit einem Versager, österreichischer Maler, der gerade von der Kunstakademie abgelehnt wurde, um ihm den Kaffee tödlich zu vergiften. Ich denke, er hat Europa ziemlich in die Sch... geritten.

Was bedeutet Heimat für Sie?

Freunde, Prag, Gleitschirmfliegen.

Was ist Ihnen wichtig im Leben?

Vor allem Freiheit! Beziehungen, schöpferische Tätigkeit und überhaupt Arbeit.

Was haben Ihnen Ihre Eltern mitgegeben?

Nicht zu täuschen, nicht zu lügen und schon mit vier Jahren zu lesen – und zu zeichnen. Denke, das ist schon eine ganze Menge.

Welches Buch hat Sie nachhaltig beeinflußt?

Ich kann nicht eines von über tausend besonders hervorheben.

Welche Musik mögen Sie?

Von Philip Glass bis Einstürzende Neubauten, und von Mozart bis Arvo Pärt. Und die meisten Konzerte in meiner MeetFactory.

Welches Ereignis ist für die Welt das einschneidendste gewesen?

Die Christianisierung und explodierende Atombomben.

Was möchten Sie verändern?

Den Verbrauch und die Reproduktion.

Woran glauben Sie?

Ich bin Agnostiker.

Welche Werte sollen wir unseren Kindern weitergeben?

Müssen wir alle Kinder haben?

Welche Bedeutung hat der Tod für Sie?

Er ist das Konzept beständiger Kontinuität; das einzige, was uns sicher ist.

 

David Černý, geboren 1967 in Prag, zählt mit seinen originellen, provokanten Skulpturen (JF 9/14), etwa 2009 in Brüssel mit „Entropa“, zu den namhaftesten Künstlern der jüngeren Generation.

www.davidcerny.cz

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