© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  21/14 / 16. Mai 2014

Zitate

„Es gibt zwei gefährliche Gruppen für unsere Sicherheit. Die einen sagen, es passiere nichts mehr. Kriege seien ausgeschlossen. Das sind die Verantwortungslosen, die Opportunisten. Die anderen erzählen, unsere Nachbarn würden im Ernstfall helfen. Das sind die Weltfremden. Wer als Staat unabhängig bleiben will, muß selber für seine Sicherheit sorgen können. (...) Machtpolitik wird nach wie vor mit Waffen durchgesetzt. (...) In den Jahresvorschauen haben die Zeitungen alle möglichen Risiken erwähnt. Niemand aber dachte auch nur eine Sekunde an einen Konflikt in der Ukraine, auf der Krim. Auch ich nicht. Das ist die entscheidende Lehre: Man muß immer das Unerwartete erwarten und gewappnet sein.“

André Blattmann, Korpskommandant und Chef der Schweizer Armee, in der „Weltwoche“ vom 8. Mai 2014

 

 

„Ein deutscher Politiker, der vorschlüge, am Sedantag auch nur ein paar Sanitätspanzer durchs Brandenburger Tor rollen zu lassen, würde geteert, gefedert und dann eingewiesen. Doch Rußland ist nicht Deutschland. Und Sieger ziehen aus einem Krieg, den sie als einen ‘gerechten’ betrachten, andere Konsequenzen als die Verlierer, für die er verbrecherisch war. Die auch daraus resultierenden Unterschiede im Verhältnis zur militärischen Gewalt sind unverkennbar.“

Berthold Kohler, Herausgeber, in der „FAZ“ vom 10. Mai 2014

 

 

„Deutschland befindet sich in einem tiefen Winterschlaf, was die Wahrnehmung militärischer Gefahren betrifft. Unser Bedrohungskosmos umfaßt hauptsächlich den Klimawandel und die Datensicherheit in der digitalen Welt, da ist für reale Bedrohungen unserer Sicherheit kein Platz mehr.“

Joachim Krause, Direktor des Kieler Instituts für Sicherheitspolitik, in „loyal“, Ausgabe Mai 2014

 

 

„Einem Mißverständnis sitzt auf, wer behauptet, die Lehre der Europäischen Einigungsbewegung sei es, den Nationalismus aufzugeben und den Nationalstaat zu überwinden. (...) Dahinter steht die irrige Annahme, der Nationalsozialismus sei ein Nationalismus gewesen, weshalb der Nationalstaat böse sei und vor allem von den Deutschen überwunden werden müsse. Doch wer gegen die Nation ist und befindet, die Völker Europas müßten im Interesse ihrer Einigung sich transnationalisieren und Souveränität abgeben, sollte sich zur Begründung besser nicht auf den ‘bösen Nationalismus’ der Nazis berufen. Es gab ihn nämlich gar nicht. Gerade die Nazis polemisierten gegen kleinlichen Nationalismus, an dem man nicht ersticken wolle.“

Rainer Hank, Ressortleiter Wirtschaft, in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ vom 11. Mai 2014

 

 

„Nein, die vielen Punkte für das von den ORF-Oberen nach Kopenhagen geschickte Bühnenkunstwerk Wurst markieren nicht das Ende der Familie, den Ruin aller Sitten, den Untergang des Abendlandes. Davon abgesehen, daß dieses längst perdu ist, implodiert an innerer geistiger Schwäche: Bleibt locker, ihr Säbelraßler und Übelnehmer, führt keine Stellvertreterdebatten im Konfettiregen.“

Alexander Kissler, Publizist, bei „Cicero Online“ am 13. Mai 2014

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