© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  20/14 / 09. Mai 2014

Haltungsnote
Weiß ist rassistisch
Thorsten Brückner

Wenn es darum geht, weiße Amerikaner des Rassismus anzuklagen, ist er stets ganz vorn mit dabei: der Reverend und schwarze Bürgerrechtler Al Sharpton (59). In der Kontroverse um den Besitzer des Basketballteams Los Angeles Clippers, Donald Sterling, und dessen rassistische Äußerung, seine Freundin solle keine Schwarzen zu Spielen seines Clubs mitbringen, war es Sharpton, der in vorderster Front die NBA aufforderte, Sanktionen zu ergreifen. Andernfalls wolle er eine Boykottkampagne gegen die Basketball-Profiliga starten. Nachdem Sterling von der NBA lebenslang gesperrt wurde, gehörte Sharpton dann auch gleich zu den ersten Gratulanten. Nach diesem „mutigen Schritt“ wolle er künftig verstärkt mit der NBA im Kampf gegen Rassismus zusammenarbeiten. Wenn es um Rassismus geht, weiß Sharpton, von was er spricht: Weiße hätten noch in Höhlen gelebt, „während wir Schwarzen schon Imperien errichtet haben“, rief er einst schwarzen Studenten zu. Juden bezeichnet er gerne mal kollektiv als „Diamantenhändler“. Anders als bei Sterling, dessen Äußerungen sogar US-Präsident Obama auf den Plan riefen, bleibt bei Sharpton die öffentliche Empörung aus. Ob das etwas mit seiner Hautfarbe zu tun hat? Übler Rassismus!

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