© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  19/14 / 02. Mai 2014

Das Sandmensch kommt
Gender-Indoktrination: Das Kinderfernsehen bereitet junge Zuschauer auf einen Wechsel der Identität vor
Lion Edler

Wer denkt, daß die Zeit der Indoktrination von Kindern vorbei sei, der kennt das Sandmännchen nicht. Über einen Fall von Manipulation ärgert sich der B.Z.-Journalist Gunnar Schupelius: In einer aktuellen Folge der Gutenacht-Geschichte trifft Lennart auf eine Frau mit hohen Schuhen und roten Lippen. Als sie Lennart begrüßt habe, sei ihre Stimme „tief wie ein Brummbär“ gewesen, spottet Schupelius.

Der Kolumnist hat einen unangenehmen Verdacht: „Aha, wir wurden darüber belehrt, daß auch ein Mann wie eine Frau aussehen kann.“

Es kommt noch heftiger: „Ein rosafarbiges Schwein behauptet, eine süße Miezekatze zu sein. Da lachen die anderen Tiere.“

Denn eine Katze habe ja keinen Ringelschwanz. Als das „Katzenschwein“ dann zu einem Käfig emporklettert, um einen Vogel zu befreien, wertet Lennart dies als Beweis, daß das Schwein eine Katze wäre, da es ja klettern könne. Ernüchtert stellt Schupelius fest: „Mein dreijähriger Sohn hat nichts verstanden. Rote Lippen und tiefe Stimme, Katze und Schwein, Ringelschwanz oder nicht? Was jetzt?“ Und er klagt: „Mich befremdet der Eifer, mit dem kleine Kinder indoktriniert werden. Kurz vor dem Schlaf bekommen sie ihre politische Lektion.“

Daß den Kleinsten mit aller Macht ein zeitgeistiges Weltbild eingetrichtert wird, ist kein Einzelfall. Der Politologe Gerd Strohmeier weist auf das Weltbild hin, das durch die Hörspielserien Bibi Blocksberg und Benjamin Blümchen vermittelt wird. Demnach würden der Elefant und die Hexe gemeinsam mit der Reporterin Karla Kolumna eine „Koalition der Guten“ bilden. Unternehmer hingegen sind böse. Die Bürger tauchten „ebenfalls auf der ‘richtigen’ Seite auf, die man als linksliberal bis linksalternativ beschreiben kann“, so Strohmeier bei Spiegel Online.

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