© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  16/14 / 11. April 2014

Zitate

„Was ich der Polit-Elite am meisten vorwerfe: Sie verhält sich wie beim Rodeo. Es geht ihr nicht darum, zu wissen, wohin das Pferd sich bewegt. Ihr Ziel ist einzig, so lange wie möglich auf dem Pferd sitzen zu bleiben. Mir ist wichtiger, wo ich das Pferd hinführe. Ich glaube an das Schicksal Frankreichs, ich glaube an die Nützlichkeit Frankreichs in der Welt, an seinen besonderen Weg. (...) Wir müssen wieder unsere eigene Souveränität erlangen. Ich glaube, jedes Volk hat das Recht, selbst zu entscheiden, wer über die Grenzen auf sein Territorium kommt. So wie jeder Hausbesitzer das Recht hat, zu entscheiden, wen er einlädt und für wie lange.“

Marine Le Pen, Vorsitzende des Front National, in der „Weltwoche“ vom 3. April 2014

 

 

„Eigentlich wäre ich gern Vater geworden. Daß ich es nicht bin, ist ein Lebensversäumnis. (...) Ich habe bei anderen erlebt, wie Familienrummel einen Menschen trägt und stabilisiert. Unsereins hat kein Geäst, das im Sturm schützen könnte.“

Fritz J. Raddatz, Publizist, im „SZ-Magazin“ vom 4. April 2014

 

 

„Jeder redet über Mütter – was uns nicht beliebter macht –, aber niemand hört uns. Mütter haben keine Stimme. (...) Das alte Korsett aus Kindern, Küche und Kirche ist durch ein neues Korsett aus Kindern, Kita und Karriere ersetzt worden. Eine mutter- und kinderfreundliche Gesellschaft stelle ich mir anders vor.“

Antje Schmelcher, Journalistin, in der Onlineausgabe des „Tagesspiegel“ am 5. April 2014

 

 

„Deutsche Finanzämter verhalten sich wie Profit Center des Staates. Sie wollen nicht etwa die korrekte Besteuerung ermitteln, sie sind auf egoistische Gewinnmaximierung aus. In der Folge der prominenten Steuerfälle der vergangenen Jahre hat sich eine Verdächtigungskultur breitgemacht. Statt dem Bürger mit Respekt zu begegnen, tritt der Staat barsch und arrogant auf. Das ist beängstigend. Und es war eigentlich ganz anders gedacht. Den Gründungsvätern der Bundesrepublik schwebte ein partnerschaftlicher Umgang vor, mit einem Grundgesetz, das die Bürger vor dem Staat schützt, und einem Staat, der den Bürgern dient. (...) Finanzminister Wolfgang Schäuble hat erklärt, es sei Aufgabe der Steuerpolitik, die Finanzierung der öffentlichen Aufgaben zu gewährleisten – ‘und nicht, Gerechtigkeit auf Erden herzustellen’. Übersetzt heißt das: Ein gerechtes und faires Steuersystem ist nicht das Ziel dieser Regierung. So spricht kein dienender Staat. So spricht ein selbstgerechter Staat, der nur auf den eigenen Geldbeutel achtet.“

Donatus Albrecht, Vorstand einer Beteiligungsgesellschaft, auf „Sueddeutsche.de“ am 7. April 2014

 

 

„Europa ist etwas viel zu ‘Teflonartiges’, Abstraktes, Unbegreifbares, eine zu große Einheit, als daß sich ein europäisches Nationalbewußtsein entwickeln könnte. Als emotionale Identifikationsgröße finde ich die Nationen nach wie vor unverzichtbar. (...) Es ist in der Tat so, daß viele an die Normierung von Gurken oder Zuckertüten denken, wenn sie das Wort EU hören. Und da ist auch was dran.“

Richard David Precht, Schriftsteller, in „Agora 24“, Ausgabe 2/2014

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