© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  14/14 / 28. März 2014

Meldungen

Keine Sanktionen gegen Rußland verhängen

SOFIA/Pressburg. Bulgariens Außenminister Kristian Wigenin hat die EU und Rußland aufgefordert, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Angaben von Radio Bulgarien zufolge unterstrich der Politiker der Bulgarischen Sozialistischen Partei (BSP), daß es Ziel seiner Regierung sei, Sanktionen gegen Rußland als Folge der Ukraine-Krise zu vermeiden. „Wo ist die Logik, Sanktionen zu verhängen, die uns, die EU-Mitgliedsstaaten schlimmer betrefffen werden?“ Vor allem Bulgarien sei betroffen, erklärte Wigenin und unterstrich, daß sein Land Kompensationen von Brüssel beantragen werde. Ähnlich äußerte sich der Premier der Slowakei. Robert Fico, so Radio Slovakia, lehne nicht nur die Sanktionen ab, sondern ebenso die EU-Finanzhilfe für die Ukraine. Das Land, so der Linkspolitiker, verlasse sich darauf, daß es Kredite von der EU erhält und sie dann nicht tilgen müsse – „ähnlich wie Kiew dies bei Rußland gemacht habe“. (ctw)

 

Asylbewerberzahl in der EU deutlich angestiegen

LUXEMBURG. Angaben des Statistischen Amtes der Europäischen Union (Eurostat) zufolge sind in den Ländern der EU im vergangenen Jahr 435.000 Asylbewerber registriert worden, das sind rund ein Drittel mehr als im Jahr 2012. Die meisten Asylsuchenden kamen aus Syrien (50.000), Rußland (41.000), Afghanistan (26.000), Serbien (22.000), Pakistan (21.000) und dem Kosovo (20.000). Im Jahr 2013 wurden in der EU 65 Prozent der Asylanträge in erster Instanz abgelehnt. Laut Eurostat verzeichnete Deutschland (127.000 Bewerber, 29 Prozent) die höchste Anzahl an Asylbewerbern, gefolgt von Frankreich (65.000, 15 Prozent), Schweden (54.000, 13 Prozent), Großbritannien (30.000, 7 Prozent) und Italien (28.000, 6 Prozent). (ctw)

 

Washington schockiert über Urteil in Ägypten

Washington. Die Vereinigten Staaten haben sich „tief besorgt“ und „ziemlich schockiert“ über die Verhängung der Todesstrafe für über 500 Anhänger der islamistischen Muslimbruderschaft gezeigt. Angaben der Sprecherin des Außenministeriums Marie Harf zufolge, widerspräche es jeder „Logik“, daß eine derartige Masse an Todesurteilen innerhalb von nur zwei Tagen internationalen Standards entspreche. Eine härtere Gangart gegenüber der Militärregierung schloß Harf aus. Man habe Kairo die Bedenken mitgeteilt, dennoch seien die Beziehungen zu wichtig, um sie komplett abzubrechen. Den Muslimbrüdern wird die Verantwortung für die gewälttätigen Unruhen in der mittel-ägyptischen Provinz Minia im August 2013, bei der Polizeistationen und koptische Einrichtungen und Wohnhäuser angegriffen wurden, zur Last gelegt. (ctw)

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