© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  13/14 / 21. März 2014

Meldungen

Sterben im Krankenhaus: Abschiede ohne Würde

Berlin. Eine aktuelle Gießener Studie zur Betreuung Sterbender in deutschen Krankenhäusern liefert im Vergleich zu Erhebungen von 1988 zwiespältige Resultate. Verbessert hat sich die Einbindung von Angehörigen, da 82 Prozent statt damals 18 Prozent der Krankenhäuser für sie Übernachtungsräume bieten und die Besuchszeitregelung aufgehoben ist. Trotzdem sind nur 48 Prozent der befragten Ärzte und Pflegekräfte überzeugt, daß den etwa 400.000 jährlich in Krankenhäusern sterbenden Patienten ein „Abschied in Würde“ ermöglicht werde. Das sei gegenüber 1988 (29 Prozent) zwar ein Fortschritt, aber immer noch verhindern eine „verdichtete Arbeitswelt“ und der Zeitmangel des Personals eine optimale Betreuung. (Deutsches Ärzteblatt, 9/2014). (ft)

www.aerzteblatt.de

 

Begabungspotential von Autisten und Blinden

Leinfelden. Die im Herbst 2013 von SAP angekündigte Initiative, Autisten als IT-Berater für Qualitätssicherung und Software-Tester einzustellen, ist als Beitrag zur Integration von Behinderten auf ein begeistertes Medienecho gestoßen. Gepriesen wurden die sehr guten visuellen Fähigkeiten von Autisten, ihr durch die schwache Sozialkompetenz nicht beeinträchtigte Begabung zu logischem Denken sowie ihr außergewöhnliches Konzentrationsvermögen. Ideale Fachkräfte sind Autisten deswegen nicht, da Umfragen belegen, daß nur 15 Prozent IT-Interessen haben und manche wegen ihrer Behinderung gar nicht arbeiten wollen. Günstiger sieht es für Blinde aus. Blinde Frauen werden derzeit vermehrt als medizinische Tastuntersucherinnen ausgebildet. In der Krebsvorsorge könnte der phänomenale Tastsinn von Blinden sogar zuverlässigere Diagnosen liefern als Ultraschall und Mammographie (Bild der Wissenschaft, 3/2014). (dg)

www.wissenschaft.de

 

Permafrost: Forschung nimmt Fahrt auf

MÜNCHEN. Das „Auftauen von Permafrostböden“ gehört zum Repertoire pessimistischer Klimaprognosen. Wissenschaftlich seriös untermauert können solche Szenarien indes heute nicht sein, wie ein Zwischenbericht der Arbeitsgruppe Terrestrische Hydrologie am Hamburger Max-Planck-Institut für Meteorologie belegt. Überhaupt stecke die Forschung über den Zusammenhang zwischen globalem Wasserkreislauf und Klimaentwicklung erst in den Anfängen. Insbesondere wisse man, wie die Gruppe um den Physiker Stefan Hagemann betont, über die komplizierte Hydrologie des Permafrostes zu wenig, um die Frage zu beantworten, ob die Permafrostgebiete verstärkt Kohlendioxid und Methan emittieren würden, je weiter sie auftauen (Max Planck Forschung, 3/2013). (ck)

www.mpg.de

 

Erkenntnis

„Bestehende Systeme, auf denen Windows XP läuft, sollten rasch auf ein modernes Betriebssystem migriert werden.”

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik als Reaktion auf die Ankündigung von Microsoft, für ältere Betriebssysteme den Support einzustellen.

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