© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  13/14 / 21. März 2014

Meldungen

Venedig und Venetien wollen weg von Rom

VENEDIG/VENETIEN. Per Unterschriftenaktion haben die Bürger von Venedig und der Region Venetien die Gelegenheit, sich für die Unabhängigkeit von Italien auszusprechen. Die Frage auf dem Stimmzettel lautet: „Möchten Sie, daß Venedig eine unabhängige und souveräne Region wird?“ Umfragen zufolge seien bereits 68 Prozent der Venezianer für eine Abspaltung von Italien, so der Corriere della Sera. Mit der Unabhängigkeit würde auch der Austritt aus der EU- und Nato-Mitgliedschaft verbunden sein, so die Initiatoren. Die Organisation „L’Independenza Veneta“ (Unabhängigkeit Venetiens) wurde im Mai 2012 gegründet. Verschiedene Persönlichkeiten haben sich zusammengetan, um gegen die dramatische finanzielle und politische Situation Italiens zu protestieren und neue Auswege aufzuzeigen. Für die Regierung in Rom kommt die Aktion zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt, sind doch die Staatsschulden auf Rekordniveau. Schon schreibt Libero: „Die Venezianer wollen Renzi davonlaufen.“ Die Aktion ist allerdings rechtlich nicht bindend. Venetien würde von Rom nicht in die Souveränität entlassen. (pb)

Serbien: Wahlschlappe für Sozialisten

BELGRAD. Bei der vorgezogenen Parlamentswahl in Serbien hat die Fortschrittspartei (SNS) des Vize-Regierungschefs Aleksandar Vučić die absolute Mehrheit errungen. Nach dem vorläufigen Ergebnis verdoppelte die als rechtspopulistisch und nationalistisch geltende SNS mit 48,2 Prozent der Stimmen ihren Anteil gegenüber 2012. Mit 14 Prozent landeten die mitregierenden Sozialisten (SPS) von Ministerpräsident Ivica Dačić weit abgeschlagen auf dem zweiten Platz. Die Demokraten, gespalten in die Demokratische Partei und die vom früheren Präsidenten Boris Tadić gegründete Neue Demokratische Partei kamen nur knapp über die Fünfprozenthürde. Die SNS hat ihre Ursprünge in der Serbischen Radikalen Partei des ehemaligen Kommunisten Vojislav Šešelj. Der 44jährige Vučić begann seine Karriere als Propagandaminister unter Slobodan Milošević, bevor er sich zum Proeuropäer wandelte. (ru)