© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  11/14 / 07. März 2014

Meldungen

Molekulare Stammbäume ordnen Artenvielfalt neu

Stuttgart. Die Erde ist Heimat von zwei Millionen Tier- und Pflanzenarten. Um Ordnung in diese Vielfalt zu bringen, feilen Botaniker und Zoologen seit 300 Jahren an „Stammbäumen des Lebens“. Aber erst seit 20 Jahren kann sich die Suche nach Verwandtschaftsbeziehungen und damit die Rekonstruktion evolutionärer Prozesse auf molekulare Methoden stützen, über die Michael Wink, Heidelberger Professor für Pharmazeutische Biologie, informiert (Universitas, 1/2014). Da das Erbgut im Zellinnern jedweden Lebewesens auf die DNS-Base genau analysiert werden könne, seien Evolutionsbiologen daher imstande, den Verwandtschaftsgrad von Arten, Gattungen, Familien, Ordnungen und Klassen „so genau wie niemals zuvor zu ermitteln“. (rs)

 

Frühe Aufklärung über Folgen von Tausalzeinsatz

Braunschweig. Lerneinheiten über Auswirkungen des Streusalzeinsatzes auf den Boden erfüllen die zentrale Aufgabe des Geographieunterrichts, Schülern früh Wechselbeziehungen des Mensch-Umwelt-Systems zu vermitteln. Trotzdem werde das Thema Boden, obwohl „realitätsnah und ganzheitlich“, vernachlässigt, wie die Berliner Didaktikerin Karoline Kucharzyk kritisiert (Praxis Geographie, 1/2014). Darin schlage sich auch mangelndes öffentliches Problembewußtsein nieder. Denn ungeachtet ökologischer Einwände gelangten auch in milden Wintern weiterhin elf Kilogramm Natriumchlorid (Kochsalz) pro Meter in die angrenzenden Böden bundesdeutscher Autobahnen. Da die Alternative Streusplitt eine ähnlich schlechte Ökobilanz aufweise, regt Kucharzyk an, Schüler mit dem skandinavischen Vorbild vertraut zu machen, wo man ganz auf Streusalz verzichtet und unschädliche Granulate verwendet. (ck)

 

Jägerschaft: Anteil der Frauen steigt

Berlin. Das novellierte Bundesjagdgesetz räumt Grundeigentümern mit weniger als 75 Hektar, die die Tötung von Tieren aus ethischen Gründen ablehnen, das Recht ein, die Jagd in ihren Revieren zu verbieten. Für den Tierschutz hat diese Regelung jedoch kaum Bedeutung, weil sie nur von einer Minorität von bundesweit etwa 500 Grundbesitzern in Anspruch genommen wird. Demgegenüber verzeichnet der 241.000 Mitglieder zählende Deutsche Jagdverband eine ungebremste Aufwärtsentwicklung bei der Vergabe von Jagdscheinen. Die Aspiranten, die dafür das „Grüne Abitur“ bestehen müssen, würden zudem jünger und weiblicher. Seit 1990 stieg die Zahl der Jagdscheininhaber um 13,5 Prozent auf 361.000, darunter zehn Prozent Frauen, die von den derzeitigen Anwärtern für Jagdscheinprüfungen sogar 20 Prozent stellen. (gh)

 

Erkenntnis

„Raumfahrt lohnt sich für uns gerade als Hochtechnologieland Deutschland sehr, weil wir darauf angewiesen sind, an vorderster Front der Technik mitzuarbeiten.“

Alexander Gerst, Astronaut und Geophysiker, fliegt Ende Mai für sechs Monate auf die Internationale Raumstation ISS

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