© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  09/14 / 21. Februar 2014

Meldungen

Belgien läßt Sterbehilfe für Minderjährige zu

BrüsseL. Als erstes Land der Welt erlaubt Belgien Euthanasie auch minderjährigen Kindern. Vergangene Woche wurde unter Aufhebung des Fraktionszwangs die Ausweitung des bestehenden Euthanasiegesetzes im Parlament beschlossen, 86 der 142 Abgeordneten stimmten für die Änderung, lediglich die regierenden Christdemokraten und der Vlaams Belang sprachen sich dagegen aus. Fortan können auch Kinder, die wegen einer unheilbaren Erkrankung an unerträglichen, nicht zu lindernden Schmerzen leiden und deren Tod „in absehbarer Zeit“ bevorsteht, die Selbsttötung verlangen. Voraussetzung ist die Zustimmung beider Elternteile; falls Zweifel an der Entscheidungsfähigkeit des Kindes bestehen, wird ein Psychologe zur Begutachtung herangezogen. In Belgien gibt es zur Zeit etwa ein- bis zweihundert Kinder, für die das neue Gesetz zum Tragen kommen könnte. In Belgien, wo Tötung auf Verlangen ab zwölf Jahren seit 2002 erlaubt ist, gab es in den vergangenen zehn Jahren fünf Fälle von Kindereuthanasie. Bei Umfragen sprachen sich 75 Prozent der Belgier für die jetzt erfolgte Erweiterung der Euthanasie aus. (mb)

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Tiroler Landeschef geißelt Teilung

Meran. Bei der Andreas-Hofer-Landesgedenkfeier am vergangenen Wochenende gedachten Südtiroler und rund 1.000 Schützen des großen Sohnes Tirols und erinnerten vor allem an die Errichtung des Andreas-Hofer-Denkmals vor 100 Jahren. In seiner Gedenkrede dankte Tirols Ministerpräsident Günther Platter den Südtirolern Schützen dafür, daß sie nicht nur „bestimmte Werte vertreten“, die „Tradition ganz besonders präsent halten“, sondern immer wieder die Jugend dafür begeisterten, daß Tradition „etwas Gutes“ sei. Im Anschluß bezeichnete der Politiker der Österreichischen Volkspartei (ÖVP) die Zerreißung Tirols als „Unrecht“ und „offene Wunde“. Ein Unrecht, welches aber durch die Europäische Union kompensiert werden könne. „Die europäische Idee“, so Platter weiter, müsse „erweitert und der Wunsch nach Freiheit und Unabhängigkeit gehört werden, damit ein Europa der Regionen wahr werden kann.“ (ctw)

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