© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  08/14 / 14. Februar 2014

Leserbriefe

Zum Schwerpunktthema: „Grenze der Belastbarkeit“, JF 7/14

Keine „Gemischtwarengruppen“

Kampf bedeutet auch immer Wettkampf. Hier zählen die Eigenschaften, die der Mensch auf seinem Weg zum Homo sapiens erworben hat. Dabei hat sich eine Arbeitsteilung zwischen Mann und Frau entwickelt, die durch die Schwangerschaft der Frauen vorgezeichnet war. Der Mann mußte sich körperlich für die Nahrungsbeschaffung qualifizieren, was in der Regel zu einer deutlichen körperlichen Überlegenheit führte. Diese wird anerkannt, insbesondere bei Sportwettbewerben, die deshalb auch geschlechterspezifisch abgehalten werden, weil das weibliche Geschlecht keine Chance auf Gleichrangigkeit im Wettbewerb hat. Geschlechterspezifische Organisationen sind wirkungsvoller und effizienter als „Gemischtwarengruppen“. Gleichzeitig verhindert dies die nicht vermeidbaren Komplikationen der Geschlechter während des gemeinsamen Einsatzes.

Helmut Bernemann, Flörsheim am Main

 

Verwaltung, Logistik und Medizin

Ich habe 24 Jahre als Offizier in „fremden Streitkräften“ gedient und auch Einblicke in strategische Planungen zum Personalbedarf erhalten. Fazit all dieser seriös geführten Untersuchungen zum Einsatz von Frauen war immer: Ja zum Einsatz in der Streitkräfteverwaltung, in der Logistik, im medizinischen Dienst. Nie in der Kampftruppe, denn die militärische Grundweisheit, daß die Schwäche des einzelnen auch die Schwäche der gesamten Einheit sein kann, wird durch pseudowissenschaftliche Genderüberlegungen nicht außer Kraft gesetzt.

Dr. Hans J. Kolbe, Berlin

 

Nicht zum Töten bestimmt

Über die Hälfte aller in der Bundeswehr dienenden Männer sind der Meinung, daß die Kampfkraft durch die weiblichen Kameraden geschwächt sei. Von ungefähr kann diese Einstellung nicht kommen, denn sie hat sich durch das gemeinsame Engagement gebildet und sollte durch die Politik ernst genommen werden. Grundsätzlich vor allem aber sollte eine Frau nicht zum Töten in einem Krieg abgerichtet werden. Sie ist biologisch dazu bestimmt, Leben zu geben und nicht zu vernichten. Das ist wohl ein entscheidender Unterschied. Schlimm genug, daß es Männer tun sollen.

Wolfgang Pickert, Berlin

 

 

Zur Meldung: „Notwehr nicht selbstverständlich“, JF 7/14

Absicht verwechselt

Die Auffassung von Denny Vorbrücken, wonach denjenigen, welche ein piratengefährdetes Gewässer durchfahren, kein Notwehrrecht zustehe, weil sie die Gefahr provoziert hätten, ist hanebüchen. Offenbar ist dem Verfasser einmal der Begriff Absichtsprovokation aus dem deutschen Strafrecht begegnet. Darunter wird eine Situation verstanden, die der Täter planmäßig herbeiführt, um seinen beabsichtigten Angriff als Notwehr erscheinen zu lassen. Dem so Handelnden steht natürlich kein Notwehrrecht zu. Nach der Rechtsprechung unbestritten gilt es aber für denjenigen, der sich in eine gefährliche Situation begeben hat. Andernfalls müßte derjenige, der in einem kriminalitätsgefährdeten Gebiet überfallen wird, den Angriff widerstandslos hinnehmen.

Dr. Theodor Seidel, Berlin

 

 

Zur Meldung: „Quantensprung in der Krebsdiagnostik“, JF 7/14

Sinnentstellende Begrifflichkeit

Das Institut für Klinische Pathologie an der Uni Zürich meldet also einen „Quantensprung in der Krebsdiagnostik“. Bescheidenheit ehrt. Etwas mehr Selbstbewußtsein wäre aber gerechtfertigt. Leider bürgerte es sich umgangssprachlich im Laufe der Jahre – nicht nur in den Medien – ein, den Begriff „Quantensprung“ sinnentstellend für etwas außergewöhnlich Großes oder Bedeutendes zu verwenden. Der Quantensprung stellt einen kleinen atomaren Vorgang dar und wird durch das Plancksche Wirkungsquantum beschrieben. Gemeint ist die kleinste Einheit, die es in der Physik gibt, sie ist fast weniger als nichts. Die Diagnoseverbesserung derart gering zu bewerten, wird der beachtlichen Bedeutung des Forschungsergebnisses sicher nicht gerecht.

Martin Wiehage, Werther

 

 

Zum Schwerpunktthema: „Energiewende unter Feuer“, JF 6/14

Zurück in die achtziger Jahre

Die Energiewende wäre zu begrüßen, würde sie richtig angegangen, mit dem Konzept des Thorium-Hochtemperaturreaktors nach dem Kugelhaufen-Prinzip. Ein solcher war in den achtziger Jahren erfolgreich in Hamm-Uentrop betrieben worden und dann nur wegen vordergründig technischer Probleme – und noch unter dem Eindruck von Tschernobyl – stillgelegt worden. Dabei wäre mit diesem Reaktortyp kein Gau möglich, und es gäbe auch keine radioaktiven Abfälle. Dies war eine technische Meisterleistung Deutschlands für die ganze Welt.

Prof. Dr. Helmut Schröcke, Kottgeisering

 

 

Zu: „Preußens Gloria und ein Tropfen Wehmut“ von Curd-Torsten Weick, JF 6/14

Unwillen und Ansehensverlust

Danke für diese Information! So etwas ist nur in der JF zu erfahren, sonst werden diese Themen ja in unserer ach so demokratischen Presse totgeschwiegen. Die Auflösung dieser Musikkorps zeigt den Zeitgeist und die Einstellung unserer politischen Führung zur Bundeswehr. Für fünf so kleine Einheiten ist kein Geld da, aber wir kämpfen auf der ganzen Welt mit teuren und unsinnigen Einsätzen, die zig Milliarden kosten. Und was ist der Erfolg? Über 50 tote Soldaten, Unwillen in der Bevölkerung und Ansehensverlust der Truppe!

Aber das wird ja jetzt bei dieser sach- und fachkundigen Verteidigungsministerin ganz anders. Früher lautete die erste Frage eines Soldaten: „Gedient?“, danach war klar, mit wem man es zu tun hatte. Die Bundeswehr kann einem heute nur noch leid tun! Ehrlich wäre es, sie schon von der Anzahl her in bewaffnete Schutztruppe für den Entwicklungsdienst umzutaufen. Damit würden sich auch die vollmundigen Aussagen von Herrn Gauck, Steinmeier und Frau von der Leyen erledigen.

Volker Krause, Arnsberg

 

 

Zu den Leserbriefen: „Früher bei den Republikanern“ von Markus Mueller & „Vermißte Distanz“ von Boris Rupp, JF 6/14

Das darf sich nicht wiederholen

Herr Müller nimmt für „Die Republikaner“ in Anspruch, sie hätten die Programmpunkte der AfD bereits viel früher angesprochen. Er muß sich fragen lassen, warum diese Partei bei den letzten Wahlen nie mehr als zwei Prozent erreicht hat. Weil „Die Republikaner“ trotz Aussichtslosigkeit wieder zur Bundestagswahl angetreten sind, hat das den Einzug der AfD in den Bundestag verhindert. Das darf sich bei der Europawahl und den verschiedenen Landtagswahlen nicht wiederholen. Denn nur Einigkeit macht stark. Übrigens ist anzumerken, daß die JF mit den „Republikanern“ sehr rücksichtsvoll umgeht und wiederholt von deren Aktivitäten berichtet, wie in der letzten Ausgabe über die Kritik Schlierers an den Ausschreitungen in Wien anläßlich des Akademiker-Balls.

Albrecht von Kalm, Unkel

 

Alternativlose Berichterstattung

Denjenigen Lesern, die der JUNGEN FREIHEIT vorwerfen, zuviel über die Alternative für Deutschland (AfD) zu berichten, muß ich heftig widersprechen. Die JF hat sich von Anfang an gegen den Strom der Political Correctness gestellt und das gegen alle Widerstände politisch, juristisch und journalistisch durchgehalten. Wenn sich jetzt endlich eine politische Gruppierung daranmacht, Deutschland eine Alternative in genau dieser Richtung aufzuzeigen, muß die JUNGE FREIHEIT das erfreut und bestätigt unterstützen. Wer sonst sollte das bei so viel niederträchtigem Widerstand gegen die AfD tun? Wir als Mitglieder haben es schwer genug, den Verleumdungen, Beleidigungen und öffentlichen Brandmarkungen standzuhalten.

Peter Fricke, Bad Hersfeld

 

Notbremse für Deutschland

Die Kritik an der Objektivität unserer so wichtigen JF und die überzogene Frage: „Wird die JF von der AfD gesponsert?“ scheint mir so eine typische deutsche Übung zu sein, wie man sich am effektivsten selbst im Weg stehen kann. Zugegeben, die AfD kommt hier viel häufiger vor. Dies aber ist aufgrund der politischen Schieflage alternativlos. Ich freue mich darüber, daß es wenigstens eine Zeitung gibt, die über die Partei berichtet, welche wahrscheinlich die einzige ist, die jetzt noch die Möglichkeit hat, mit politischen (demokratischen) Mitteln gerade noch im letzten Moment die Notbremse zu ziehen. Von einer konservativen Zeitung ist genau dies als selbstverständlich zu erwarten!

Auf dem politischen Zeitanzeiger ist es bereits nach 12 Uhr. Es geht jetzt nicht mehr um Parteien, die ihre Chancen hatten. Es geht nur noch um Deutschland – darum, daß alle (IWF, EU, einzelne EU-Staaten und der Bundestag) uns Bürgern so tief wie nur irgend möglich ins Portemonnaie greifen wollen. Aus dem Brüsseler Topf, in den letztendlich nur noch einer wirklich einbezahlt, wird allen anderen EU-Mitgliedern das finanzielle Überleben gesichert, um den todkranken Euro nicht aufgeben zu müssen. Da dies definitiv nur kurzfristig und niemals langfristig wirken wird, sage ich: Weiter so, JF und AfD!

Günther Bernlöhr, Waldenbuch

 

 

Zu: „‘2014 wird für uns ein Erfolg’“, im Gespräch mit Bernd Lucke, JF 5/14

Keine auffälligen Hobbys

Herr Professor Lucke hat mit der Gründung der AfD eine längst überfällige Tür aufgeschlagen. Meine Hoffnung und die vieler anderer besteht darin, daß sich nicht unintelligente Quacksalber dort einbringen und mit intrigierender Dummheit profilieren wollen. Auch bin ich froh, daß Herr Lucke keine auffälligen Hobbys wie Fallschirmspringen hat und nicht mit schnellen schwarzen Limousinen nachts durchs Land rast oder mit Anzug und Krawatte in schweizerischen Hotelbadewannen badet.

Sieghart Uhlmann, Chemnitz

 

 

Zu: „Einer, der sich nicht festlegen ließ“ von Joachim Starbatty, JF 5/14

Selbstverständliche Auslagen

Wilhelm Hankel war auch jemand, der es in seiner wirtschaftspolitischen Vorlesung in der Goethe-Universtität Frankfurt für selbstverständlich hielt, ein dickes Bündel JUNGE FREIHEIT auszulegen, so zum Beispiel die Ausgabe 50/06 mit seinem Beitrag „Der sanfte Tod des Monetarismus“. Darin würdigte er Werk und Leistung von Milton Friedman in Abgrenzung zu Hayek. In einem anschließenden Gespräch sagte ich ihm, daß er vermutlich der einzige Professor sei, der die JUNGE FREIHEIT in einer Uni-Vorlesung auslege.

Jörg Reinwein, Frankfurt am Main

 

 

Zu: „Den kalten Krieg beenden“ von Thorsten Hinz, JF 4/14

Sympathische Erscheinung

Die treffende Analyse der gegen Rußland gerichteten westlichen Politik läßt mir Putin immer sympathischer erscheinen. Mir imponiert, daß er der teildekadenten westlichen „Wertegemeinschaft“ den Spiegel vors Gesicht hält und selbstbewußt zum Ausdruck bringt, daß Rußland die einzige europäische Nation ist, die sich zum überkommenen Wertekanon bekennt. Seine Ermunterung, sich gegen den Zeitgeist zu stemmen, gegen die Auflösung souveräner Staaten, die Relativierung der Familie, den Rückzug der Religion aus Staat und Gesellschaft, Homo-Ehe und überzogene Individualisierung, verdient Respekt. Den Eine-Welt-Strategen paßt derartiger Widerstand überhaupt nicht.

Prof. h.c. Konrad Zimmer, Königsberg i.Fr.

 

 

Zu: „Held vom Feld“ von Christian Vollradt, JF 5/14

Alle zwei Jahre in Hannover

Wer sich nicht nur an „Agrarpornos“ berauschen will, dem empfehle ich den Besuch der alle zwei Jahre in Hannover ausgerichteten „Agritechnica“. Dort kann sich der interessierte Laie den ultimativen Kick holen, wenn er das Cockpit eines 500-PS-Agrarboliden erklommen hat. Allerdings nur im Stand-by-Betrieb.

Holger Borgman, Neu Darchau

 

 

Zu: „Musical im Trikot“ von Jo Harpen, JF 4/14

Wann müssen wir uns schämen?

„Respekt“ zollten Bild und Bundesregierung einem schwulen Fußballspieler, der nach Ende seiner Karriere, als es nichts mehr zu verlieren gab, sich „geoutet“ hat. Soviel Lob haben Millionen von Deutschen, die eine Familie gegründet und damit zum Fortbestand unseres Volkes beigetragen haben, noch nie erhalten. Wann kommt der Tag, an dem wir uns schämen müssen, weder schwul noch lesbisch zu sein?

Werner W. Wegmann, Ludwigshafen

 

Geschlechterangabe ist zu banal

Zu Hitzlspergers Bekenntnis zur Homosexualität hat die JF provokant gefragt, ob denn nicht auch Sitzpflicht für Männer in Stadiontoiletten eingeführt würde. Ja, in welchen Toiletten denn? Die Frage wäre doch nun zu stellen! Die klassische Trennung Männlein/Weiblein ist wohl kaum nur aufgrund der körperlichen Funktionalitäten entstanden als vielmehr wegen sexueller Begehrlichkeiten und zur Vermeidung von Übergriffen. Dann brauchten wir in Zukunft noch sanitäre Räumlichkeiten für Homosexuelle und Lesben. Wer das als überzogen ansieht, sollte mal über weitere klassische Trennungen wie Sicherheitskontrollen am Flughafen nachdenken: Männer betasten Männer, Frauen überprüfen Frauen? Wie man sieht, gibt es für den Gesellschaftskodex der Zukunft noch eine Menge zu überdenken. Zur Planungssicherheit sollten zukünftig im Ausweis außer dem banalen Geschlecht auch die sexuellen Präferenzen vermerkt werden.

Manfred Müller, Niedernhausen

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