© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  05/14 / 24. Januar 2014

Pläne zur Rentenreform
Brot und Spiele
Von Paul Rosen

Deutschland erlebt einen demographischen Raubzug. Die jetzt in politischer Verantwortung Stehenden legen der nachfolgenden Generation milliardenschwere Rentenbeitragsfesseln an.

Um bei der kommenden Europawahl und den Landtagswahlen in diesem Jahr möglichst gut abzuschneiden, bringen CDU/CSU und SPD in trauter Eintracht Verbesserungen für Rentner und die vor dem Ausscheiden aus dem Berufsleben stehenden Arbeitnehmer auf den Weg, die für sich betrachtet sinnvoll sein können und womöglich sogar angebracht wären, wenn sie bezahlbar wären. In der Gesamtheit bedeuten sie aber nichts anderes als eine dauerhafte Ausplünderung der jungen Menschen, die die ihnen aufgebürdeten Lasten nie werden stemmen können. Der jungen Generation droht eine Rentenknechtschaft.

Die Rentenpolitik der Großen Koalition ist weder solide noch nachhaltig, noch generationengerecht, sondern kommt am ehesten dem spätrömisch-dekadenten Prinzip von Brot und Spielen nahe. Die Menschen sollen abgelenkt werden, bis es zum Gegensteuern zu spät ist.

Die neue Legislaturperiode beginnt denkbar schlecht mit einer Absage an jede finanzpolitische Solidität. Das zeigt auch, was die Schwüre von Union und SPD, sie würden für die Stabilität der Euro-Währung ordentlich wirtschaften, in Wirklichkeit wert sind: nichts.

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