© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  04/14 / 17. Januar 2014

Meldungen

„Frankenstein-Medizin“ kann Kinderleben retten

ZÜRICH. Der Axolotl, ein mexikanischer Querzahnmolch, ist eines der wenigen Lebewesen, das verstümmelte Gliedmaßen und Organe neu wachsen lassen kann. Das „Prinzip Axolotl“ bestimmt auch die Arbeit am 2012 eröffneten Zentrum für Regenerative Medizin (ZRM) der Universität Zürich. Dort hat man mit Stammzellen aus dem Knochenmark bereits erfolgreich experimentiert und lebende Haut-, Nerven- und Leber­implantate und sogar ganze Ohren gezüchtet. Ehrgeizigstes Ziel der Forscher um Medizinprofessor Simon Hoerstrup ist jedoch die In-vitro-Herzgewebeherstellung (Magazin der Uni Zürich, 3/13). Gelingt dies, könnte ihr Traumziel erreicht werden: die vorgeburtliche Korrektur defekter Herzklappen. „Was wir machen, ist für viele so etwas wie Frankenstein-Medizin“, meint Hoerstrup, aber „geht es um das Leben von Kindern, rechtfertigt sich jeder Aufwand“. (ck)

www.kommunikation.uzh.ch

 

Hormoneinsatz in der Massentierhaltung

BERLIN. Der Bund Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat erneut die „industrialisierte Landwirtschaft“ kritisiert. Der Lobbyverband forderte unter anderem ein Verbot nichtmedizinischen Hormoneinsatzes in der Tierhaltung. Primär-Präparate, die den normalen Sexualzyklus von Zuchtsauen blockieren, damit derart „gleichgeschaltete“ Tiere zur selben Zeit besamt werden und ihre Ferkel bekommen können, sind dem BUND ein Dorn im Auge. Unterstützung kam vom Umweltbundesamt, das für eine neue Risikobewertung der Mittel plädiert, deren hohe Konzentration in der Gülle Böden und Gewässer belaste. Seit Monaten setzt sich das Amt bei der EU für eine Verschärfung der Umweltverträglichkeitsprüfung von 26 zugelassenen Hormonpräparaten ein. (dg)

 

Leopard-Panzer wird weiter modernisiert

BERLIN. Der Kampfpanzer Leopard 2 ist das Paradepferd der deutschen Rüstungsindustrie. Seit 1979 in Serie produziert, wurden 3.000 Stück auch an ausländische Abnehmer geliefert, während in der Bundeswehr von einstmals 2.125 „Leos“ nach der Heeresreform 2011 nur 225 im Einsatz blieben. Von 2030 an wird das Verbesserungspotential dieser Waffe zwar erschöpft sein, aber derzeit erfolgt die technische Weichenstellung für ihre „Nachfolgefähigkeit“. Die ist gesichert, wenn es gelingt, den Panzer für den Kleinkrieg fit zu machen. Nicht mehr die klassische „Panzerschlacht“ erwartet den Leopard 2, sondern der Kampf in Städten und Dörfern. Der Änderung des Bedrohungsspektrums trage der Hersteller derzeit durch die Optimierung der Nahfeldbeobachtung, des Minenschutzes und Verbesserung der taktischen Beweglichkeit im urbanen Umfeld Rechnung. (ft)

 

Erkenntnis

„Wir wissen aus zahlreichen Studien, daß der Hormoneinsatz nicht nur Fischen und Amphibien schadet, sondern auch dazu beiträgt, daß Männer weniger fruchtbar sind und daß Brust- und Prostatakrebs von dieser Hormonbelastung ausgehen.“

Reinhild Benning, Agrarexpertin des Bundes für Umwelt- und Naturschutz, über Tiermasthormone

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