© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  03/14 / 10. Januar 2014

Meldungen

Mandela: Milliarden für seltsame Waffengeschäfte

Frankfurt/Main. Was Andrew Feinstein, Gründungsdirektor von Corruption Watch UK, kurz vor dem Tod Nelson Mandelas zur Historie des „geschmierten“ Waffenhandels in Südafrika enthüllte (Welt-Sichten, 11/2013), wäre geeignet gewesen, die Nachruf-Hymnen auf diesen „Giganten der Geschichte“ (Angela Merkel) weniger pompös ausfallen zu lassen. Denn Mandelas Afrikanischer Nationalkongreß (ANC), für den auch Feinstein im Parlament saß, hatte 1994 die erste demokratische Wahl kaum gewonnen, als die neue Regierung beschloß, für zehn Milliarden Dollar Rüstungsgüter anzuschaffen. An ANC-Funktionäre und andere „Vermittler“ flossen dabei 300 Millionen Dollar Bestechungsgelder. Das sei zu einer Zeit geschehen, als die Regierung behauptete, der Etat reiche nicht, um Medikamente für sechs Millionen HIV-Infizierte zu kaufen. Diese Entscheidung habe daher den „vermeidbaren Tod“ von 365.000 Menschen verursacht. Als das von Feinstein geleitete Aufsichtsgremium des Parlaments auf eine Untersuchung dieses Skandals drängte, sei es dem ANC gelungen, die Strafverfolger zunächst auszubremsen. Trotzdem konnte Mandelas langjähriger Weggefährte Jacob Zuma wegen Korruption und organisierter Wirtschaftskriminalität angeklagt werden. Erst kurz vor seiner Wahl im Mai 2009 zum derzeit noch amtierenden Präsidenten Südafrikas sei die Anklage „fallengelassen“ worden. (ob)

www.welt-sichten.org

 

Erste Sätze

Lebenserinnerungen niederzuschreiben, ist immer ein gewagtes Unternehmen.

Theodor Spitta: Aus meinem Leben. Bürger und Bürgermeister in Bremen, München 1969

 

Historisches Kalenderblatt

14. Januar 1974: Gegen Ende von Mao Zedongs „Großer Proletarischer Kulturrevolution“ in der Volksrepublik China werden die Werke der Komponisten Ludwig van Beethoven und Franz Schubert wegen „bourgeoiser kapitalistischer Mentalität“ verboten.

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