© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  03/14 / 10. Januar 2014

Armutseinwanderung aus Afrika: Erschöpfte Aufnahmefähigkeit
Ausweitung der Elendszonen
(wm)

Schätzungen schwanken zwischen 200.000 und 250.000 Menschen. Sicher ist jedenfalls, daß Großbritannien, mit Schwerpunkt London, die größte somalische Diaspora außerhalb Afrikas beherbergt. Aus Sicht des selbst aus Somalia stammenden britischen Journalisten Ismail Einashe ist die Lage seiner Landsleute im Königreich von Arbeitslosigkeit, Daueralimentation und Kriminalität gekennzeichnet. Die Briten interessieren sich nicht für sie, der Arbeitsmarkt benötigt sie nicht. Trotzdem seien 20.000 Somalier jüngst aus den Niederlanden auf die Insel gewechselt, weil sie die dort herrschende Gleichgültigkeit erträglicher fänden als die holländische „Intoleranz“ (Welt-Sichten, 11/2013). Bei der bundesdeutschen Asyllobby verfangen Analysen jedoch kaum, an denen wie bei Einashe abzulesen ist, daß „Migration“ nur die sozialen Elendszonen Europas ausweitet. Wie wenig, dokumentiert das Themenheft „Flüchtlinge“ der evangelischen Monatsschrift zeitzeichen (12/2013), wo das Bootsunglück vor Lampedusa demagogisch funktionalisiert wird, um von der EU „umfassende Programme zur Flüchtlingsaufnahme“ zu fordern. Die einsame Gegenposition darf der CDU-Politiker Wolfgang Bosbach verfechten, der an Willy Brandts Wort aus dem November 1973 von der „erschöpften Aufnahmefähigkeit“ Deutschlands erinnert.

www.welt-sichten.org

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