© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  03/14 / 10. Januar 2014

Papa, Papa, Kind
Lokalposse: München wirbt mit „Regenbogeneltern“ für Familienpaß
Henning Hoffgaard

Seit 2008 haben Familien mit Kindern in München die Möglichkeit, über den „Münchener Familienpaß“ zahlreiche Vergünstigungen in Anspruch zu nehmen. Zahlreiche Veranstaltungen wie „Vom Öko-Mehl zum Öko-Brot“ oder „Selbstbehauptungskurse für Mädchen und ihre Mütter“ stehen in diesem Jahr auf dem Veranstaltungsplan.

Die Stadtverwaltung nutzte den beliebten Paß, um ihr ganz eigenes Familienbild zu vermitteln. Zwei Männer mit Kind. Zwei Frauen mit Kind. Mutter und Vater? Fehlanzeige. Warum das so ist, schreibt die Stadtverwaltung gleich in ihr Vorwort.

„Für die Landeshauptstadt München ist Familie immer da, wo Kinder sind! Der Begriff ‘Familie’ schließt also Alleinerziehende, Familien mit Pflegekindern und Großeltern mit Enkelkindern ebenso ein wie homosexuelle Partnerschaften mit Kindern.“ Und weiter: „Ein verwandtschaftliches Verhältnis für die Nutzung des Familienpasses ist nicht notwendig.“

Das deckt sich auch mit anderen Verlautbarungen der Stadt. Gleichgeschlechtliche Partnerschaften seien heterosexuellen „in vielem ähnlich“, berichtet die „Koordinierungsstelle für gleichgeschlechtliche Lebensweisen“. Ebenso wie Heterosexuelle verliebten sich Lesben und Schwule, „gehen feste Beziehungen ein, leben zusammen oder getrennt, streiten sich, lieben sich, haben Sex, trennen sich oder bleiben ein Leben lang zusammen, haben Kinder oder auch nicht“.

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