© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  02/14 / 03. Januar 2014

Zitate

„Das Land bekommt nun, was es sich wünscht: eine sozialdemokratische Regierung unter Merkels Führung. Die Anhänger des Fürsorgestaates können sich glücklich schätzen.Wer den Gedanken von Eigenverantwortung und Freiheit für richtig hält, wird von der schwarz-roten Politik dagegen nicht bedient. Ob das dem Land dauerhaft guttut, wird im wesentlichen davon abhängen, ob die Wirtschaft trotz Schwarz-Rot robust genug ist, die Konjunktur auf heutigem Niveau zu halten. „Eine große Koalition ist eine Koalition für große Aufgaben“, sagt Merkel. Wirklich? Die beiden Vorläufermodelle bestätigen diese These nicht.“

Martina Fietz, Korrespondentin, auf „Focus Online“ am 18. Dezember 2013

 

 

„Um die Umwelt kümmern sich auch andere, aber eine Antwort auf die Frage, wie es denn aussieht mit Himmel und Hölle, die kann nur die Kirche geben. Die katholische Kirche scheint gegen diesen Trend der Selbstverharmlosung deutlich immuner zu sein. (...) Ich bin 2005 aus der Kirche ausgetreten, nicht aus Kirchenfeindschaft, sondern weil ich zu dem Schluß gekommen war, daß ich bei einer Vorfeldorganisation der Grünen nicht mehr richtig am Platz bin. (...) Einerseits kritisiert die Kirche ständig die Regierenden, zugleich läßt sie sich von ihnen über die Finanzämter das Geld eintreiben – das paßt für mich nicht zusammen.“

Jan Fleischhauer, „Spiegel“-Journalist, in „idea Spektrum“ vom 18. Dezember 2013

 

 

„Olympische Spiele, finden sie einmal statt, sind Hochämter des Sports, Leistungsschauen der Athletik, Wettkämpfe der Nationen. Wer ihnen wortlos fernbleibt, sollte seine Kinderstube neu möblieren. Sonst ist er nur ein Barbar mit besten Absichten.“

Alexander Kissler, Publizist, bei „Cicero Online“ am 18. Dezember 2013

 

 

„Wulffs Missetaten waren längst nicht so gravierend, wie sie zeitweilig dargestellt wurden. (...) Die moralintriefende Aufregung darüber war jedoch maßlos übertrieben. (...)Geben wir es zu: Diese Pseudoaufklärung diente auch als Ersatzbefriedigung für Medienmacher und Konsumenten, denen wirklich wichtige Themen wie die Eurokrise zu kompliziert und anstrengend sind. Jetzt wäre wieder Zeit dafür. “

Lukas Wallraff, Redakteur, in der „taz“ vom 20. Dezember 2013

 

 

„Die Koalitionsverhandlungen dauerten bis in die letzte Novemberwoche, eine gute Zeit für Deutschland, weil die Beteiligten keine Zeit zum Regieren hatten, während sie die Macht unter sich aufteilten. Die in Berlin tagende Versammlung von mehr als 70 Berufspolitikern hatte Größe und Charme eines Ministerrats der verblichenen Sowjetunion. (...) Im Koalitionsvertrag verspricht die Einheitspartei dem Volk alle möglichen sozialen Wohltaten und den totalen Mutti-Staat. Der wird sich um alles kümmern, sogar um den ‘Schutz der Menschen vor Erkältung’. Ein richtiges Wellnessprogramm, viel besser als das Grundgesetz. Das gefällt den Deutschen.“

Bruno Bandulet, Journalist und Autor, in „eigentümlich frei“, Ausgabe Januar/Februar 2014

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