© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  02/14 / 03. Januar 2014

Aufgeschnappt
Lottoglück für Antifa
Matthias Bäkermann

Seinen richtigen Namen nennt Tobias Bezler gern zu Zwecken der Recherche, wobei der 40jährige auch bekannte Medien als Referenz angibt, für die er angeblich arbeite. Dort kennt ihn aber meist keiner. Tatsächlich fließen seine Erkundungen in irgendwelche Pranger-Dossiers über unliebsame Personen ein, die er als „Antifa-Journalist“ Robert Andreasch in entsprechenden Linksaußen-Postillen publiziert. Dabei hat er es neben Neonazis vor allem auf „Neue Rechte“ abgesehen, die er bis weit in die Mitte der Gesellschaft verortet. So weit, so unspektakulär.

Doch im neuen Jahr darf sich der Aktivist der „Antifaschistischen Informations-, Dokumentations- und Archivstelle München e.V“ (a.i.d.a.), jahrelang im Visier des Bayrischen Verfassungsschutzes, über besondere Sponsoren freuen. Sein „Fachvortrag“ am 20. Januar beim Münchner Sozialverein H-Team, bei dem er über rechte Strukturen von der Schülerburschenschaft bis zur Altherrenpartei aufklären will, wird aus Lottogeldern aus dem Freistaat finanziert – vorerst. Verena Ober, Pressesprecherin von Lotto Bayern, will jedoch auf JF-Anfrage „der Sache nachgehen“, da diese Hintergründe bisher nicht bekannt gewesen seien. Vielleicht währt das Lottoglück für die Antifa nicht sehr lang.

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