© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  52/13 / 13. Dezember 2013 u. 01/14 / 20. Dezember 2013

Meldungen

Mehr Protestanten als Katholiken treten aus

WETZLAR. Die evangelischen Landeskirchen in Deutschland haben im vergangenen Jahr mehr Austritte verzeichnet als die römisch-katholische Kirche. 2012 kehrten rund 138.800 Protestanten ihrer Kirche den Rücken; das waren 1,9 Prozent weniger als im Vorjahr (141.500). Das ergab eine Umfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Die katholische Kirche registrierte im vergangenen Jahr 118.335 Austritte, was einem Rückgang um 6,4 Prozent gegenüber 2011 entspricht. Damit haben 2012 mehr als 257.000 Bürger die beiden großen Kirchen verlassen. Auch die Bevölkerungsentwicklung trägt zum Schrumpfen der Kirchen bei: Es sterben mehr Mitglieder, als Menschen getauft werden. Ende Dezember 2012 gab es in Deutschland 24,3 Millionen Katholiken (2007: 25,5 Millionen) und 23,4 Millionen landeskirchliche Protestanten (2007: 24,8 Millionen). (idea)

 

Bildungsplan: „Akzeptanz sexueller Vielfalt“

STUTTGART. Die „Akzeptanz sexueller Vielfalt“ soll ein Schwerpunkt im Bildungsplan 2015 für die allgemeinbildenden Schulen in Baden-Württemberg werden. Dagegen gibt es zunehmend Widerstand, wie die Resonanz auf eine Petition an den Landtag zeigt. Die Vorlage der grün-roten Landesregierung sieht vor, daß Schüler verschiedene Formen des Zusammenlebens von/mit LSBTTI-Menschen (Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender, Transsexuelle, Intersexuelle) sowie Ausprägungen schwuler, lesbischer, transgender und intersexueller Kultur kennenlernen. Damit soll eine Diskriminierung dieser Personen verhindert werden. Gegen diese Pläne wendet sich die von dem evangelischen Bildungsexperten Gabriel Stängle verfaßte Petition (http://petition.bildungsplan2015.de), die täglich bis zu 1.000 neue Unterstützer bekommt. Darin heißt es, daß der Bildungsplan weit über das Ziel hinausgehe, niemanden wegen seiner sexuellen Orientierung zu diskriminieren. Vielmehr würden die Schulen zu einem „Aktionsfeld von LSBTTI-Vertretern“ gemacht. Lehrkräfte bekämen den Auftrag, der nächsten Generation eine neue Sexualethik zu vermitteln, wonach sämtliche Lebensstile ohne ethische Beurteilung gleich erstrebenswert und der Ehe zwischen Mann und Frau gleichzustellen seien. Dies bedeute eine pädagogische, moralische und ideologische Umerziehung. Der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, Hartmut Steeb, hat zur Unterstützung aufgerufen. Das Kultusministerium wies die Kritik zurück. Der Pressestelle zufolge hat die Landesregierung bereits im Koalitionsvertrag festgelegt, „daß sie die Gleichstellung von Schwulen und Lesben voranbringen und in einem landesweiten Aktionsplan für Toleranz und Gleichstellung Konzepte entwickeln wird, um Vorurteile abzubauen“. (idea)

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