© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  51/13 / 13. Dezember 2013

Fragebogen
Frederick Taylor
Historiker

Wo möchten Sie jetzt am liebsten sein?

Dort, wo ich mich jetzt befinde, in unserem Haus in Cornwall.

Wofür lassen Sie alles stehen und liegen?

Meine Familie, wenn sie durch Gefahr von außen bedroht würde.

Was bedeutet Heimat für Sie?

Ist ja der vertraute Ort, den man seit jeher kennt, und den man als irgendwie beruhigend wahrnimmt. Das heißt nicht, dieser sei besonders interessant. Das sind vielleicht vielmehr die Heimatländer anderer.

Was ist Ihnen wichtig im Leben?

Die Wahrhaftigkeit, ohne die das Leben wenig Sinn hat.

Was haben Ihnen Ihre Eltern mitgegeben?

Den Glauben an den Wert der Toleranz – und, da sie beide als junge Leute im Ausland gewohnt hatten, die Überzeugung, Fremdsprachen zu beherrschen sei doch normal.

Welches Buch hat Sie nachhaltig beeinflußt?

„Der Zauberberg“. Ich hatte die Wahl, Deutsch oder Französisch an der Uni zu studieren. Manns Meisterwerk hat mich überzeugt, die moderne deutsche Literatur sei die wichtigere.

Welche Musik mögen Sie?

Mozart, Händel, Bach, Beethoven – die üblichen deutschen/österreichischen Meister.

Welches Ereignis ist für die Welt das einschneidendste gewesen?

Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Damit ging viel, so viel, verloren.

Was möchten Sie verändern?

Ich wünschte mir, die Leute verständen, was für einen Schatz sie mit der Demokratie haben.

Woran glauben Sie?

Der Glaube an Gott ist mir (leider) nicht möglich. Also muß die Wahrhaftigkeit seinen Platz einnehmen.

Welche Werte sollen wir unseren Kindern weitergeben?

Immer streben, aber maßhalten.

Welche Bedeutung hat der Tod für Sie?

Das heißt, das kurze Leben des einzelnen ist vorbei, das lange Leben der Gesamtheit geht weiter.

 

Frederick Taylor, Jahrgang 1947, ist spezialisiert auf die deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts. Jüngster Titel: „Inflation.“ (Siedler-Verlag 2013). www.fredericktaylorhistory.com

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